FIFA will Doping-Vorwürfen gegen Russland weiter nachgehen

Zürich – Der Weltverband FIFA will die Doping-Vorwürfe gegen den russischen Fußball weiter untersuchen und bei «genügenden Beweisen» entsprechende Sanktionen verhängen. Dies geht aus einem veröffentlichten Zeitplan der FIFA hervor, anhand dessen die Anschuldigungen im McLaren-Report verfolgt werden.

Im Bericht des WADA-Ermittlers Richard McLaren waren 34 Tests von russischen Spielern ausgewiesen worden, die möglicherweise positiv waren oder manipuliert wurden.

Bisher sei bei den Nachtests und Untersuchungen der Proben aus dem Moskauer Labor «kein Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln für einen der im McLaren-Bericht genannten Fußballspieler nachgewiesen» worden, teilte die FIFA mit. Die Ermittlungen würden aber weitergehen, da immer noch neue Beweise auftauchen könnten.

Als Teil der Untersuchung habe die FIFA auch einen Kontakt mit dem russischen Whistleblower Grigori Rodschenkow angestrebt, um ihm Fragen zu stellen. Bis zum 22. November sei dies nicht gelungen. «Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die FIFA informiert, dass Rodschenkow nicht verfügbar ist und ein Kontakt nicht hergestellt werden kann», heißt es in dem FIFA-Zeitplan.

Die WADA habe der FIFA zudem mitgeteilt, dass die verdächtigen Proben aus dem russischen Fußball und von Athleten anderer Weltverbände noch nicht mit forensischen Methoden auf Manipulation der Test-Flaschen untersucht worden seien. Erst Mitte Januar 2018 könnten Experten damit beginnen, habe die WADA der FIFA mitgeteilt: «Die WADA will darüber entscheiden, welche Verbände dabei Vorrang haben.» Ob die FIFA angesichts der anstehenden Fußball-WM im Sommer in Russland Priorität bekommen wird, ist offen.


(dpa)

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