Hamburg – Star-Designer Karl Lagerfeld hat mit einer exklusiven Modenschau und prominenten Gästen in der Hamburger Elbphilharmonie Premiere gefeiert. Für Chanel machte er den Großen Saal des Konzerthauses am Mittwochabend erstmals zum Laufsteg.
Die legendäre Pariser Modemarke stellte in der «Métiers d’Art»-Schau Entwürfe vor, die die Handwerkskunst der an Chanel angegliederten Ateliers zeigen.
Wie bei den Pariser Schauen des Modehauses drängten sich auch in Hamburg internationale Stars: Hollywood-Schauspielerin Kristen Stewart kam im Luxus-Tanktop zur Hose, Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton im cremefarbenen Seidenanzug. Das frühere Supermodel Tatjana Patitz, gebürtige Hamburgerin, saß ebenfalls in der ersten Reihe wie auch Model und Schauspielerin Lily-Rose Depp, die 18-jährige Tochter von Johnny Depp und Sängerin Vanessa Paradis. Im schwarzen Trägerkleid aus Spitze stach sie sogar die Laufsteg-Models aus.
Passend zur Location kam die Musik nicht vom Band, sondern von einem Kammerorchester. Und passend zu Hamburg stimmte dies zunächst den Shanty-Klassiker «La Paloma» an. Hans Albers ließ grüßen, auch bei den maritimen Entwürfen. Die Models trugen Kapitäns-Look. Chanel hat auch immer einige Männer dabei, und die wirkten wie Seebären in ihren Zopfstrickvarianten des typischen dunkelblauen Troyers, dem Wind- und Wetterpullover des Nordens. Die Frauen trugen dazu hochhackige Stiefel und coole Seemanns-Rucksäcke. Doch es gab auch die diskrete Eleganz der Hanseatinnen mit feinen Tweedkostümen in britischen Karos und supereleganten Smokings mit Culotte-Hosen.
Accessoire der Stunde war die «Prinz-Heinrich»-Mütze, feminin gestylt durch lange schwarze Seidenbänder oder einen zarten schwarzen Schleier. «Der Schleier erinnert auch an den Nebel hier», sagte Lagerfeld nach der Schau der Deutschen Presse-Agentur. «Das Band mit der Schleife ist das, was man in Frankreich eine «Casquette de Parité» nennt, halb Mann, halb Frau.»
Die «Métiers d’Art» sind eine sogenannte Zwischenkollektion – zwischen der Frühjahr/Sommer- und der Herbst/Winter-Saison. Sie werden jenseits der Fashion-Weeks an besonderen Orten in Szene gesetzt. Vor drei Jahren etwa zog es Lagerfeld ins Salzburger Schloss Leopoldskron. Im vergangenen Jahr fiel die Wahl auf das gerade wiedereröffnete Hotel Ritz in Paris.
Die Elbphilharmonie hatte Lagerfeld selbst ausgesucht. «Die Idee mit der Elbphilharmonie kam schon, als ich das Ding zum ersten Mal gesehen habe», erzählte er backstage. «Als ich die Baustelle und die Pläne gesehen habe. Wissen Sie, Berlin für Chanel ist nicht das Ideale. Und ich bin nun einmal Hamburger.»
(dpa)