Madrid – Nach dem 0:2 in der 12. Minute ging zwischenzeitlich die Angst vor einer Demütigung um. Doch der seit Wochen kriselnde BVB bewies beim 2:3 (1:2) gegen Real Madrid erstaunliche Moral.
Die Dortmunder schöpften neuen Mut für die wichtigen letzten drei Bundesligaspiele vor der Winterpause. Daran konnte auch der späte Siegtreffer für Real durch Lucas Vázquez (81.) nichts ändern. Die wichtigsten Fakten:
GESCHENK: Zum dritten Mal nach 1999/2000 und 2001/02 zog Dortmund als Vorrunden-Dritter der Champions League in die Europa League ein. Mit nur zwei Punkten gelang das aber in der langen Geschichte der Königsklasse noch nie einem Team. «Wir überwintern in Europa mit nur zwei Punkten. Das ist ein Geschenk. Aber mehr Geschenke wird es in diesem Jahr nicht mehr geben», kommentierte Regisseur Nuri Sahin.
MORAL: Anders als in den vergangenen Spielen brach der BVB bei Gegentoren diesmal nicht ein. Nach den frühen Treffern von Borja Mayoral (8.) und Cristiano Ronaldo (12.) stand Schlimmstes zu befürchten. Doch ausgerechnet der zuletzt gescholtene Pierre-Emerick Aubameyang (43./49.) brachte den BVB zurück ins Spiel. «Es ist nicht selbstverständlich, in Madrid in einer solchen Phase so zu spielen. Diese Idee vom Fußball müssen wir mitnehmen», sagte Kapitän Marcel Schmelzer.
ERLEICHTERUNG: Ähnlich wie seine Profis wirkte Peter Bosz trotz der neuerlichen Niederlage mehr erleichtert als verärgert. Der passable Auftritt seines Teams in Madrid verlängerte die Schonfrist für den in die Kritik geratenen Trainer. «Das müsste eigentlich gut für das Selbstvertrauen sein», befand Bosz, «die Spieler haben nach dem 0:2 den Rücken gereckt und teilweise guten Fußball gezeigt.»
MUT: Nach zuletzt nur einem Sieg aus elf Pflichtspielen steht der BVB am Samstag gegen Werder Bremen gewaltig unter Druck. Der Auftritt in Madrid bestärkte Mittelfeldspieler Sahin in seinem Glauben an eine Trendwende: «Gegen Bremen müssen wir gewinnen, da gibt es kein Wenn und Aber.»
GEGNER: Der Gegner der Borussia für das Sechzehntelfinale in der Europa League am 15. und 22. Februar wird am Montag in Nyon ausgelost. Als einer der vier schlechteren Gruppendritten trifft der Revierclub entweder auf einen der zwölf Sieger der Europa-League-Vorrundengruppen oder einen der vier besten Gruppendritten der Königsklasse. Ein Duell mit dem Bundesliga-Konkurrenten RB Leipzig ist jedoch in dieser Runde noch nicht möglich.
(dpa)