Hochfilzen (dpa) – Der Biathlon-Weltverband IBU will während des Weltcups in Hochfilzen über das IOC-Urteil zu Russland beraten.
Am Sonntag soll es zu diesem Thema eine außerordentlich Vorstandssitzung geben, danach sollen alle Athleten und Weltcup-Teams zu einem Informationstreffen eingeladen werden. «Wir glauben, dass die Entscheidung der IOC-Exekutive ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Schutz sauberer Athleten ist», wurde IBU-Präsident Anders Besseberg in einer Verbandsmitteilung zitiert.
Die Biathlon-Weltmeister Simon Schempp und Bendedikt Doll begrüßen die IOC-Entscheidung, wonach russische Sportler unter neutraler Flagge bei Olympia starten dürfen. «Ein Sportler kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, in welchem Land er lebt. Deshalb finde ich es schon sehr wichtig, dass die Tür noch offen ist, für Sportler die nie etwas gemacht haben», sagte Massenstart-Weltmeister Schempp nach dem Training beim Weltcup in Hochfilzen.
«Ich finde das Urteil sehr konsequent. Ich denke, das IOC hat sich das auch gut überlegt, weil das schon sehr weittragend ist. Aber am Ende ist es schwierig, eine Lösung zu finden, die für jeden passt. Man muss aber irgendwie auch die Interessen des Sportlers wahren», sagte Sprint-Weltmeister Doll. «Wenn man nichts gemacht hat und nicht starten kann, dann ist das ein harter Schicksalsschlag.»
Schempp sagte zur IOC-Entscheidung vom Vortag. «Es ist nachgewiesen, dass systematisch betrogen wurde und deshalb die richtige Entscheidung, dass man das NOK gesperrt hat, auch wenn es für Russland brutal ist.»
(dpa)