Leipzig – Jetzt erst recht! Nach dem Schock über das WM-Aus von Rückraum-Ass Kim Naidzinavicius peilen die deutschen Handballerinnen im zweiten Vorrundenspiel den zweiten Sieg an. «Wir wollen die zwei Punkte», sagte Spielführerin Anna Loerper vor dem Duell mit Südkorea am Sonntag (20.30 Uhr).
Michael Biegler hält sein Team für stark genug, aus dem personellen Rückschlag positive Energie zu ziehen. «Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft noch enger zusammenrücken und die Kurve kriegen wird», sagte der Bundestrainer.
Seine Schützlinge sind fest gewillt, den WM-Weg auch ohne die mit einem Kreuzbandriss sechs Monate ausfallende Naidzinavicius erfolgreich weiter zu gehen. «Es liegt jetzt an uns, dass wir schnell neue Rädchen finden, die ineinandergreifen», sagte Torfrau Clara Woltering. «Ich bin davon überzeugt, dass wir unsere Qualitäten abrufen.»
Gegen die Asiatinnen erwartet die DHB-Auswahl eine völlig andere Aufgabe als beim 28:15-Auftaktsieg gegen Kamerun. «Das ist eine Mannschaft, die sehr schnell agiert und individuell sehr gut geschult ist. Wir müssen dieses Spiel über Rückzug und Deckung steuern», gab Biegler die Marschroute aus.
Trotz der Personalprobleme hält der Bundestrainer am WM-Ziel, dem Erreichen des Halbfinales, fest. «Wir lassen uns nicht entmutigen und nicht ins Bockshorn jagen. Für uns ändert sich dadurch nichts», sagte Biegler. «Aber jetzt zählt erst einmal nur Südkorea.»
Am Sonntagmorgen wird sich Biegler im Zusammenspiel mit Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld entscheiden, welche Spielerin er für Naidzinavicius in den Kader beruft. «Dieser Ausfall ist nicht so leicht zu reparieren», sagte der Coach. «Aber die Mannschaft wird das kompensieren.»
Den Beweis dafür wollen die Spielerinnen am Sonntagabend erbringen. Vor allem im Abschluss muss eine Steigerung her. «Wir sind im Turnier angekommen und hoffen, dass wir unsere Chancen gegen Südkorea besser nutzen», sagte Rückraumspielerin Nadja Mansson.
(dpa)