Tormonster Paris Saint-Germain hungrig auf Bayern München

Paris – Paris Saint-Germain schießt sich wie im Torrausch durch die Champions League und serviert dabei edelste Fußballkost. «Ein Kunstwerk», schwärmte der Verein auf seiner Homepage nach dem 7:1-Kantersieg im Duell mit Celtic Glasgow.

«Paris schickte eine weitere Schockwelle über den Kontinent», frohlockte der Hauptstadtverein. Mit 24 Treffern hat der französische Pokalsieger eine Bestmarke in der Königsklasse des Fußballs markiert und Borussia Dortmund als Tormonster der Gruppenphase mit 21 Treffern in der vergangenen Saison abgelöst. «Paris ist ein Fest», titelte die Sportzeitung «L’Équipe». «Das war Copacabana im Prinzenpark, nur ohne Sand», jubelte «Le Parisien».

Mit Respekt haben die Bayern die brachiale Torwut des Konkurrenten zur Kenntnis genommen. PSG ist am 5. Dezember zum Abschluss der Vorrunde Gast in der Münchner Allianz-Arena. Die drei Punkte schlechter platzierten Bayern hatten sich nach schwacher Vorstellung zu einem 2:1 beim belgischen Titelträger RSC Anderlecht gequält. Zum Vergleich: Paris Saint-Germain hatte dort 5:0 gewonnen.

Da fällt die Vorstellung schwer, das Team von Jupp Heynckes könnte die Franzosen mit 4:0 aus dem Stadion jagen, um doch noch den Sieg in der Gruppe B zu holen. «Es geht darum, Erster zu werden», sagte Mats Hummels trotzig. «Wir haben da ein Spiel, in dem wir nichts verlieren können.» In Paris befürchtet niemand den Verlust der Tabellenspitze. Man könne sich nicht vorstellen, «wie die Männer von Trainer Unai Emery den ersten Platz an die Deutschen abgeben könnten, es sei denn, sie wechseln bis dahin das Team», meinte «Le Parisien».

Die Tormaschine der Franzosen läuft auch in der nationalen Lique 1 auf Hochtouren. Mit 43 Toren ist das unbesiegte Team durch 13 Saisonspiele gefegt. Das sind durchschnittlich 3,3 Treffer pro Spiel. Bundesliga-Spitzenreiter Bayern brachte es in zwölf Partien auf 30 Tore (2,5 im Schnitt).

Die Mannschaft mit den Deutschen Julian Draxler und Kevin Trapp scheint ihre Rivalen geradezu auffressen zu wollen. 222-Millionen- Euro-Profi Neymar und Edison Cavani haben jeweils sechs Champions-League-Treffer auf dem Konto, Kylian Mbappé hinkt mit drei Toren noch hinterher. In der Liga ist Cavani mit 15 Toren in zwölf Spielen Frankreichs Top-Kandidat auf die Torjäger-Kanone.

Trainer Emery könnte nach dem Torfestival rundum glücklich sein. Doch ein Haar in der Suppe hat er entdeckt: «Einziger Nachteil war das Tor, das wir kassiert haben», monierte er nach dem 7:1 gegen Celtic. Es ist das einzige Gegentor, das PSG in der Königsklasse bislang kassierte.


(dpa)

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