Berlin – Für Laura Dahlmeier ging es auf Klettertour nach Peru, bei Felix Neureuther gab es Nachwuchs, und Johannes Rydzek schaffte einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde.
Deutschlands Wintersport-Stars erlebten den Sommer zwar ganz unterschiedlich, doch alle haben das gleiche Ziel: Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar 2018) soll es Medaillen geben. Dafür haben sie sich monatelang gequält. Bei den anstehenden Weltcupstarts könnten sich schnell erste Ergebnisse zeigen.
In der Vorbereitung ging es für Biathlon-Überfliegerin Dahlmeier in die Anden nach Südamerika. «Das hat richtig Spaß gemacht», sagte die 24-Jährige, die mit einer Freundin unter anderem den 5947 Meter hohen Alpamayo, den vermeintlich schönsten Berg der Welt, bestieg. Das sei für die siebenmalige Weltmeisterin zwar auch anstrengend gewesen, doch «ich finde dabei Ruhe», sagte die Gesamtweltcup-Siegerin. Ihr Aktivurlaub diente auch als Training, intensiv bereitete sich die Garmisch-Partenkirchnerin auf die am 26. November in Östersund/Schweden beginnende Saison vor.
Aktuell befinden sich die Skijäger um Dahlmeier und die Weltmeister Simon Schempp und Benedikt Doll in Sjusjoen und holen sich in Norwegen den Feinschliff. Für Alpin-Ass Neureuther hat die Saison mit einem Sieg im Slalom von Levi am Sonntag bereits glänzend begonnen. «So eine intensive Vorbereitung hatte ich schon lange nicht mehr», sagte der 33-Jährige. Für ihn blieb neben dem langen Trainingslager in Neuseeland kaum Zeit für Urlaub, zudem wurde der Bayer erstmals Vater. Freundin Miriam Gössner, zweimalige Biathlon-Weltmeisterin, brachte im Oktober Tochter Matilda zur Welt.
Nach seinem Geschmack viel zu viel Freizeit hatte Severin Freund, der sich nur zu gerne in der Vorbereitung auf den Winter gequält hätte, stattdessen aber nur Reha-Maßnahmen absolviert. Deutschlands Vorzeige-Skispringer, Gesamtweltcupgewinner von 2014/2015, riss sich im Juli zum zweiten Mal binnen weniger Monate das Kreuzband. «Ich habe in meiner Karriere schon einige Rückschläge weggesteckt und weiß daher damit umzugehen», sagte der Doppelweltmeister von 2015.
Während der 29 Jahre alte Team-Olympiasieger aus Rastbüchl die Winterspiele verpasst, ruhen die Hoffnungen auf Andreas Wellinger. Der 22-Jährige wurde nach einem Urlaub im Frühjahr auf den Philippinen im Oktober erstmals in einem Einzelspringen deutscher Meister. «Je höher das eigene Niveau, um so einfacher wird es, bei den Großereignissen, vorn mitzukämpfen», sagte Wellinger. Dafür hat er trotz schwieriger Monate mit einem Formtief vor dem ersten Weltcup am Wochenende im polnischen Wisla intensiv trainiert, postete immer wieder Fotos von seinen schweißtreibenden Einheiten.
Genau wie Kombinierer Johannes Rydzek. Der sechsmalige Weltmeister aus Oberstdorf hatte nach eigener Aussage einen «intensiven Sommer», in dem er zwar einige Wettkämpfe ausließ, sich aber einen Eintrag im Guinnessbuch sicherte. Der 25-Jährige schaffte den steilsten 50-Meter-Sprint der Welt und benötigte dafür auf der heimischen Heini-Klopfer-Skiflugschanze bei einer Steigung von mindestens 37 Grad 27,69 Sekunden. Für Rydzek und Olympiasieger Eric Frenzel wird es im Weltcup ab 24. November im finnischen Ruka ernst.
(dpa)