Frankfurt/Main – DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die heimliche Modifizierung des Videobeweises kritisiert und eine Aussprache mit Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich angekündigt.
«Dieses Schreiben wurde mit mir nicht abgestimmt. Ich bin darüber nicht glücklich», sagte Grindel «NDR Info» über die am 25. Oktober an die Bundesligavereine verschickte DFB-Mitteilung. Darin hatte der Deutsche Fußball-Bund mitgeteilt, dass der Videoassistent entgegen der vor der Saison festgelegten Richtlinie künftig auch dann eingreifen soll, wenn keine klare Fehlentscheidung des Schiedsrichters vorliegt.
Grindel lehnt dies ab. «Ich bin dafür, dass der Videoassistent nur dann eingreift, wenn glasklar dem Schiedsrichter auf dem Platz ein Wahrnehmungsfehler unterlaufen ist und er seine Entscheidung mit Sicherheit anders getroffen hätte», sagte er. Der Videoassistent solle «kein Oberschiedsrichter» sein.
Die umstrittene Kurskorrektur hatte der DFB schon Mitte September nach dem 5. Spieltag vorgenommen. Warum die Vereine erst viel später darüber informiert wurden, ist noch unklar. Auf eine entsprechende dpa-Anfrage blieb der Verband zunächst eine Antwort schuldig.
(dpa)