Hamilton will in Mexiko Titel-Fiesta feiern

Mexiko-Stadt – Zumindest nach außen gibt sich Lewis Hamiltons Vorgesetzter noch zurückhaltend. So dicht vor dem vierten WM-Titel des Briten in der Formel 1 vermeidet Mercedes-Teamchef Toto Wolff jeden Anflug von zuviel Selbstsicherheit.

«Das ist Motorsport», sagte der Österreicher vor dem Großen Preis von Mexiko. «Ich kann mir jedes Szenario vorstellen. Es ist erst geschafft, wenn wir es mathematisch erreicht haben.»

Doch ernsthafte Zweifel hat niemand mehr, dass Hamilton am Sonntag auf der mit etwa 2250 Metern höchstgelegenen Strecke im Formel-1-Kalender erneut den WM-Gipfel besteigt. Nachdem sich Mercedes am Sonntag in Austin die vierte Konstrukteurs-Weltmeisterschaft nacheinander sicherte, wäre es auch der vierte Fahrer-Titel seit 2014 für die Silbernen.

Und der 32-jährige Hamilton würde durchaus gern in Mexiko-Stadt das Kunststück vollenden. «Die Mexikaner wissen, wie man feiert. Wenn es da so weit ist, dann bekomme ich hoffentlich einen Sombrero und bin bei einer dieser Partys dabei», hatte er schon beim Grand Prix in Austin gesagt.

Selbst wenn sein schärfster Konkurrent Sebastian Vettel im Ferrari das 18. von 20 Saisonrennen gewinnt, reicht Hamilton ein fünfter Platz, um als viermaliger Champion in eine Reihe mit dem Franzosen Alain Prost und eben Vettel aufzusteigen. «Es ist nah dran. Das hört sich gut an. Ich werde noch härter arbeiten, um sicher zu gehen, dass wir wieder an die Spitze kommen», kündigte Hamilton an. Sollte ihm der nächste Titelcoup gelingen, wären nur noch der Argentinier Juan Manuel Fangio (5 Titel) und Michael Schumacher (7) häufiger Weltmeister gewesen.

Angesichts der derzeitigen Form von Hamilton scheint ein fünfter Platz nur noch Formsache zu sein. Neun Siege in den bisherigen 17 Rennen hat der Mann aus Stevenage in diesem Jahr geholt, davon allein fünf der sechs Grand Prix seit der Sommerpause gewonnen. Zuletzt bot er am vergangenen Sonntag in Austin eine weitere Gala. Aus einem 14-Punkte-Rückstand auf Vettel nach elf Rennen machte Hamilton in den vergangenen sechs Grand Prix einen 66-Zähler-Vorsprung.

Zudem ist das Autódromo Hermanos Rodríguez, das beim schweren Erdbeben im September ohne Schäden blieb, seit der Rückkehr des Rennens in das Formel-1-Programm 2015 Mercedes-Terrain. Vor zwei Jahren gewann Nico Rosberg vor Hamilton, 2016 lag der Brite vor dem ungeliebten Stallrivalen und späteren Weltmeister. «Die Strecke passt besser als wie ein fünfter Platz», ist Mercedes-Teamaufseher Niki Lauda überzeugt.

Wegen der aussichtslosen Lage hat auch Vettel den WM-Kampf so gut wie aufgegeben. Der 30-Jährige schaut schon auf 2018 und denkt daran, im vierten Anlauf endlich mit der Scuderia wie sein Vorbild Michael Schumacher Weltmeister zu werden. «Es liegt an uns, die letzten Lektionen sauber hinter uns zu bringen und die letzten Schritte dann zu gehen», sagte der Heppenheimer.


(dpa)

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