Gelungener Eisbären-Start – Nun drei Spiele in fünf Tagen

Berlin – Eine gelungene neue Team-Mixtur, ein Sportdirektor vom Kooperationspartner Los Angeles Kings und das Festhalten an Trainer Uwe Krupp: Der kleine Höhenflug der Eisbären Berlin nach dürren Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga hat mehrere Gründe.

Und so peilen die Berliner in den Spitzenspielen am Wochenende – Freitag beim Spitzenreiter Nürnberg Ice Tigers, Sonntag gegen den amtierenden Meister EHC München – wieder die Tabellenführung an. Am Dienstag geht es zum dritten Topspiel innerhalb von fünf Tagen nach Köln.

Die aktuelle Verletztenserie kommt dabei allerdings zur Unzeit: Vier verletzte Stammspieler, darunter Kapitän André Rankel, fehlen den Eisbären. Drei 19 Jahre alte Zweitliga-Spieler vom Partner Weißwasser stehen vor ihrer großen Bewährungsprobe. Für Krupp ist die schwierige Situation eine Herausforderung: «Ich glaube, dass die meisten Mannschaften im Laufe der Saison Gegenwind aufgrund von Verletzungen bekommen», sagte er. «Es läuft halt nicht immer so, wie man es möchte. Das ist kein Wunschkonzert.» Bisher waren die Berliner von Ausfällen weitgehend verschont geblieben.

Die Gründe für den neuen Aufschwung sind für den ehemaligen Bundestrainer «relativ klar»: Die Neuzugänge haben bisher alle funktioniert. «Mit dem Kader, den wir im letzten Jahr hatten und mit dem wir den größten Teil der Vorrunde gespielt haben, war kein Spiel sicher. Die Mannschaft spielt jetzt konstanter und kann permanent Druck ausüben, weil es keine großen Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Reihen gibt», sagte Krupp. Jonas Müller vermutet: «Vielleicht war es ja mal gut, einen größeren Austausch an Spielern zu haben.»

Krupp hat sich in seinen drei Berliner Jahren bisher kontinuierlich vorgearbeitet vom Aus im Pre-Play-off gegen Nürnberg 2014/15, dem Scheitern im Viertelfinale im Jahr danach und dem Vorstoß bis ins Halbfinale gegen München in der Vorsaison. Aber der Coach warnt vor Euphorie beim Tabellendritten: «Die momentane Tabellensituation würde ich nicht überbewerten. Zwischen den ersten sechs ist alles eng zusammen. Die Entwicklung der Mannschaft ist gut, der Tabellenplatz ist erfreulich, aber es ist fehl am Platz, euphorisch zu werden.»

Der NHL-Club Los Angeles Kings, wie die Eisbären finanziert von der Anschutz-Gruppe, half beim Relaunch, nachdem es auch in der Vorsaison nicht zur Meisterschaft gereicht hatte. Sportdirektor Stéphane Richer, der an der Neu-Strukturierung des Teams maßgeblichen Anteil hatte, lobte die Mannschaft, mahnte zur Gelassenheit und merkte noch vorhandene Schwächen an: «Wir haben uns vor allem auswärts sehr gut präsentiert. Aber es ist noch früh in der Saison, wir müssen uns noch verbessern. Es ist ja kein Geheimnis, dass wir uns in Überzahl steigern müssen.»


(dpa)

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