«Fluch» beendet: Ronaldo schießt Real zum Rekord

Madrid – Der Brasilianer Marcelo dankte es CR7 mit einem Lächeln und großer Anerkennung. «Wenn es darauf ankommt, ist er zur Stelle», sagte Marcelo.

Es blieben nämlich nur noch fünf Minuten in der regulären Spielzeit, da schoss Weltfußballer Cristiano Ronaldo am Samstag Real Madrid zum 2:1-Sieg beim FC Getafe. Da der FC Barcelona später im Topspiel bei Atlético Madrid nur ein 1:1 erreichte, verkürzten die Königlichen um Weltmeister Toni Kroos den Abstand zum Tabellenführer der Primera División mit Nationaltorwart Marc-André ter Stegen auf fünf Zähler.

Für Ronaldo war es der erste Treffer der laufenden Liga-Saison. Einen so schlechten Start hatte der 32 Jahre alte Portugiese seit seinem Wechsel von Manchester United nach Madrid im Sommer 2009 nie erlebt. «Cristiano hat den Fluch gebrochen» titelte die Madrider Sportzeitung «AS» am Sonntag auf Seite eins. Das Konkurrenzblatt «Marca» schrieb: «Cristiano kehrt immer wieder zurück.» «Das ist wichtig für ihn, dass er getroffen hat», sagte auch Zinedine Zidane nach seinem 100. Spiel als Chefcoach von Real.

Sicher, Ronaldo hatte die ersten vier Runden wegen einer Sperre zuschauen müssen. Aber danach benötigte er immerhin 28 Torschüsse bis zum ersten Treffer. Was in der Champions League auch diese Spielzeit bestens klappt (CR7 schaffte unter anderem einen Doppelpack beim 3:1-Sieg des Titelverteidigers bei Borussia Dortmund), schien in der Liga eine «mission impossible» zu sein. Beim Madrider Vorortverein in Getafe hatte der Mann aus Madeira vor seinem Tor sogar einige «Hundertprozentige» vergeben.

Vor dem Ronaldo-Tor hatte der Franzose Karim Benzema (39.) die Gäste vor 17 400 Zuschauern im ausverkauften Coliseum Alfonso Pérez in Führung gebracht. Die Hausherren kamen in der 56. Minute dank eines Eigentors von Marcos Llorente zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Kroos sah nach einem Foul in der 48. Minute die Gelbe Karte und blieb ansonsten auch eher blass.

Auch wenn die meisten Real-Profis unter Bestform spielen, schafften sie mit dem 13. Liga-Auswärtssieg in Serie vor dem Champions-League-Duell am Dienstag gegen Tottenham Hotspur einen Club-Rekord.

Der FC Barcelona ließ beim 1:1 bei Atlético nach sieben Siegen in Serie die ersten Federn. Aber der Punkt beim Meister von 2014 wurde als Erfolg gefeiert, zumal der uruguayische Stürmer Luis Suárez erst in der 82. Minute für die Gäste traf und das Führungstor von Sául (21.) wettmachte. «Gegen einen großen Gegner haben wir ein gutes Spiel gemacht, es war ein Spektakel», sagte Trainer Ernesto Valverde.

Im neuen Stadion von Atlético waren die Hausherren in der ersten Halbzeit überlegen. Ter Stegen vereitelte mehrere gute Torchancen, darunter allein in den ersten neun Minuten zwei Mal gegen Antoine Griezmann. Nach der Pause drückten Barça und vor allem Megastar Lionel Messi – der zuvor in den Anden Argentinien beim 3:1 in Ecuador im Alleingang zur WM geschossen hatte – aufs Gas. Am Ende hatte Atlético noch Glück, dass es beim 1:1 blieb. «Wenn wir gewonnen hätten, wäre es nicht unverdient gewesen», sagte Suárez vor dem CL-Spiel am Mittwoch gegen Olympiakos zu Recht.

Nach acht Runden führt der FC Barcelona die Tabelle der Primera División mit 22 Punkten vor Real (17) sowie Atlético und dem FC Sevilla (beide 16) an. Der FC Valencia (15 Punkte) liegt mit einem Spiel weniger auf Platz fünf und hatte am Sonntag die Chance, bei einem Sieg bei Betis Sevilla (13) auf Platz zwei zu kommen.


(dpa)

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