Berlin – Jupp Heynckes feiert am Samstag sein Comeback auf der Trainerbank des FC Bayern München. Das Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg ist die erste Partie in der vierten Amtszeit des 72-Jährigen beim deutschen Fußball-Meister.
Für die Münchner geht es darum, mit einem Sieg den Kontakt zu Spitzenreiter Borussia Dortmund zu halten. Der BVB empfängt RB Leipzig. Ein weiteres Spitzenspiel – zumindest rein tabellarisch – ist das Duell zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Augsburg. René Adler trifft unterdessen mit dem FSV Mainz 05 seinen Ex-Club Hamburger SV wieder. Außerdem empfängt Hertha BSC den FC Schalke 04, dazu spielt Aufsteiger Hannover 96 gegen Eintracht Frankfurt.
COMEBACK: Vier Jahre war er weg, nun kehrt Jupp Heynckes aus dem Ruhestand direkt auf die Trainerbank zurück. «Die Menschen verknüpfen große Erwartungen mit mir. Darüber bin ich mir im Klaren», sagte der 72-Jährige vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg. 2013 hatte er sich mit dem Triple verabschiedet, bis zum Ende seiner vierten Amtszeit in München soll der ein oder andere Titel hinzukommen. Heynckes ist jedenfalls zuversichtlich: «Ich weiß, dass sich der Erfolg einstellen wird. Sonst hätte ich das auch nicht gemacht.»
ALARMSTUFE: Skandalöse Vorfälle hatte es vor gut acht Monaten beim letzten Gastspiel von RB Leipzig in Dortmund gegeben. Mit Steinen und Flaschen hatten BVB-Krawallmacher die Leipziger Anhänger beworfen, dazu waren diffamierende Spruchbänder auf der Südtribüne zu lesen. Entsprechend alarmiert sind die Sicherheitskräfte, doppelt so viele Polizisten wie beim Spiel am 4. Februar sind diesmal im Einsatz. Viele RB-Fans haben trotzdem auf eine Reise verzichtet, 5000 der 8000 Karten gingen zurück nach Dortmund. Sportlich will der BVB seine Erfolgsserie fortsetzen, Leipzig hofft indes auf den wiedergenesenen Timo Werner.
WIEDERSEHEN: Selbst für einen Routinier wie René Adler ist dies kein normales Spiel. Wenn der Keeper mit dem FSV Mainz 05 auf den Hamburger SV trifft, wird er viele bekannte Gesichter wiedersehen. Fünf Jahre hütete der Ex-Nationalkeeper beim HSV das Tor und durchlebte eine intensive Zeit. Viermal spielte er gegen den Abstieg, zweimal ging es gar in die Relegation. In Mainz geht alles viel beschaulicher zu, was Adler gefällt: «Ich finde das sehr angenehm und kann mich gut auf meine Arbeit konzentrieren. Der FSV ist bodenständig und familiär, die Erwartungshaltung ist eine ganz andere als beim HSV.»
DEBÜT: Er ist mit acht Millionen Euro der teuerste Einkauf der Club-Geschichte, zurückzahlen konnte Davie Selke bei Hertha BSC bislang aber noch nichts. Ein Knochenmarködem zwang den Stürmer seit Ende Juli zum Zuschauen, am Samstag könnte er gegen den FC Schalke 04 sein Comeback geben. «Ich will so schnell wie möglich meine ersten offiziellen Minuten für Hertha machen. Wenn es zu Hause klappt, wäre es überragend», sagt Selke. Coach Pal Dardai machte ihm im Vorfeld Hoffnungen auf einen Joker-Einsatz.
SPITZENSPIEL: Dritter gegen Sechster – dass Hoffenheim gegen Augsburg das zweite Topspiel des Wochenendes sein wird, war nicht unbedingt vorherzusehen. Insbesondere die als Absteiger gehandelten Augsburger haben sich mit elf Punkten bisher hervorragend geschlagen. Gegen Hoffenheim gab es aber zuletzt nur wenig zu holen. Nur eines der letzten sieben Aufeinandertreffen konnte der FCA für sich entscheiden.
PERSONALSORGEN: Bis zu elf Spieler könnten bei Eintracht Frankfurt im Auswärtsspiel bei Hannover 96 ausfallen. Trainer Niko Kovac fordert von den Ersatzspielern, diese Lücken im Team zu schließen. Ganz anders die Situation bei 96, auch die zuletzt verletzten Spieler Jonathas und Miiko Albornoz könnten wieder helfen.
(dpa)