Dreierpack von Messi: Argentinien bei WM dabei – Chile raus

Quito – Dank eines Dreierpacks von Lionel Messi hat der zweifache Weltmeister Argentinien ein Scheitern abgewendet und die Qualifikation für die Fußball-WM 2018 in Russland geschafft.

Beim 3:1 in Ecuador erzielte Messi nach frühem Rückstand alle drei Tore (11., 19. und 61. Minute). Neben Argentinien und dem schon qualifizierten Brasilien löste zudem Uruguay als Zweiter das WM-Ticket, genauso wie Kolumbien. Copa-América-Sieger Chile verpasste die Qualifikation.

Denn Brasilien schlug Chile mit 3:0, das trotzdem lange Zeit noch hoffen konnte. Aber das 1:1 von Peru gegen Kolumbien ließ beide Teams an Chile vorbeiziehen. Für Kolumbien traf James Rodríguez vom FC Bayern München. Die Peruaner können als Fünfter in einem Vergleich mit Ozeaniensieger Neuseeland noch ein WM-Ticket lösen, es wäre die erste WM-Teilnahme seit 1982. In Lima kannte der Jubel keine Grenzen, als der frühere Spieler vom FC Bayern München und des Hamburger SV, Paulo Guerrero, in der 75. Minute einen Freistoß zum 1:1 versenkte.

Der letzte Spieltag der Südamerika-Qualifikation war an Spannung kaum zu überbieten. Die Ausgangslage: Brasilien war durch, Uruguay auch praktisch – durch ein 4:2 gegen Bolivien wurde schließlich souverän der zweite Platz gesichert. Chile (26) ging als Dritter in das Qualifikations-Finale, gefolgt von Kolumbien (26) und Peru (25). Argentinien war wegen der weniger erzielten Tore im Vergleich zu Peru Sechster (25). Als Argentinien bereits in der ersten Minute durch ein Tor von Romario Ibarra 1:0 im Atahualpa-Stadion in Quito zurücklag, herrschte daheim in Buenos Aires lähmendes Entsetzen – das bedeutete das erstmalige Verpassen einer Weltmeisterschaft seit Mexiko 1970.

Doch dann begann die Show des Lionel Messi, auf dessen Schultern die Hoffnungen eines ganzen Landes ruhten. Zwei Mal war Ángel Di María von Paris Saint-Germain beteiligt, bevor Messi vollstreckte. Beim 2:1, das er aus 14 Metern durch einen Schuss in den Winkel erzielte, kannte sein Jubel keine Grenzen, in der zweiten Halbzeit machte der fünfmalige Weltfußballer vom FC Barcelona den Dreierpack perfekt, die Mitspieler ließen ihn in der Jubeltraube verschwinden. Durch den Sieg wurde Argentinien hinter Brasilien (41 Punkte) und Uruguay (31( mit 28 Punkten noch Dritter, gefolgt von Kolumbien (27) und Peru (26). Chile (auch 26) verpasste den fünften Platz um zwei mickrige Tore.

Paraguay, das sich durch einen Sieg gegen den Letzten Venezuela noch statt Peru das Play-Off-Ticket gegen Neuseeland hätten sichern können, verlor zu Hause mit 0:1. Es gab ständige Wechsel in der Blitztabelle, wegen des Tors von Peru war Chile unter den Augen der entsetzten Präsidentin Michelle Bachelet in São Paulo am Ende draußen. Schmerzlich vermisst wurde der gelbgesperrte Arturo Vidal vom FC Bayern München, der zuvor schon mit einem Rücktritt aus der Nationalmannschaft geliebäugelt hatte. Die Tore für die souveränen Brasilianer erzielten Paulinho (54.) und Gabriel Jesus (56./90.).

In den südamerikanischen Medien war vom «Herzschlagfinale» die Rede – laut FIFA-Chef Gianni Infantino ist es die «härteste Qualifikation».


(dpa)

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