Köln (dpa) – Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat in der Diskussion um den Videobeweis in der Fußball-Bundesliga einen neuen Vorstoß gemacht.
Rummenigge forderte, dass die Bilder, die dem Video-Assistenten zur Verfügung stehen, künftig auch auf der Stadion-Leinwand zu sehen sind. «Wer hätte denn Angst davor?», fragte Rummenigge beim 1. Bundesliga-Zukunftsgipfel in Köln: «Warum sollen die Zuschauer im Stadion nicht das sehen, was die Zuschauer zu Hause auch sehen? Das wäre doch kein Problem.»
Ligapräsident Reinhard Rauball reagierte als Nachbar Rummenigges auf dem Podium zurückhaltend. «Das könnte ein Teil der Analyse sein», sagte Rauball zwar. Man müsse aber erst einmal den Ist-Zustand analysieren. «Was wir dann verfeinern können, wäre Schritt zwei.»
Rummenigge ist in jedem Fall weiter ein eindeutiger Verfechter des Videobeweises. «Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass, wenn wir in einem Jahr zusammensitzen, die Probleme gelöst sind», sagte er.
Weiter sieht der Bayern-Boss Borussia Dortmund in diesem Jahr als ernsthaften Konkurrenten im Kampf um die deutsche Meisterschaft. «Wir werden versuchen, nochmal anzugreifen. Ob uns das nochmal gelingt, weiß ich nicht. Borussia Dortmund macht einen sehr stabilen Eindruck», sagte Rummenigge wenige Stunden nach der Vorstellung des neuen Trainers Jupp Heynckes.
Borussia Dortmunds Präsident Reinhard Rauball wollte sich als Nachbar Rummenigges auf dem Podium aber nicht aus der Reserve locken lassen. «Für mich persönlich hat sich nichts geändert», sagte Rauball, dessen Verein als Tabellenführer nach sieben Spieltagen fünf Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger München hat. «Wir haben außer gegen Augsburg noch gegen keinen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte gespielt», sagte Rauball: «Die wahren Bewährungsproben kommen erst noch. Wer vorher glaubt, jetzt schon sagen zu können, was am Ende der Saison rauskommen könnte, ist ein Tagträumer.»
(dpa)