Sepang – Lewis Hamilton tritt für freie Meinungsäußerung ein, Fernando Alonso lässt seine Wut an einer Wand aus: Der Grand Prix von Malaysia bietet nicht nur rein sportlichen Formel-1-Gesprächsstoff.
HAMILTON UND DIE POLITIK Lewis Hamilton vertritt seine Meinung. In den sozialen Medien ergriff der 32-Jährige Partei für die von US-Präsident Donald Trump im Hymnenstreit gebrandmarkten Footballer aus der NFL. «Ich denke, es steht jedem offen, seine freie Meinung zu äußern und wir können alle eine Rolle dabei einnehmen zu versuchen, einen Unterschied in der Welt zu machen», sagte Hamilton, der ein Haus in Colorado besitzt. Mit dem Niederknien aus Protest während des Abspielens der Nationalhymne hatte 2016 der damalige Quarterback der San Francisco 49ers, Colin Kaepernick, begonnen. Mittlerweile ist daraus eine ganze Bewegung gegen Polizeigewalt und soziale Ungerechtigkeit geworden.
VERSTAPPEN UND VETTEL Sebastian Vettel und Max Verstappen einmal gemeinsam bei Ferrari? Eine hochinteressante Vorstellung. Vettel hat seinen Vertrag bei der Scuderia bis Ende 2020 verlängert, Verstappen ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner zufolge erst nach der Saison 2019 auf dem Markt. «Du musst bereit sein, gegen jeden aus dem Feld zu fahren», sagte der 30-jährige Vettel, der 2018 noch einmal Kumpel Kimi Räikkönen an der Seite hat. «Es ergibt nicht so viel Sinn, zu weit in die Zukunft zu schauen.» Verstappen sieht das trotz andauernder Spekulationen genauso. «Ich will nicht zu sehr in die Zukunft schauen. Ich will mich nur auf meinen Job konzentrieren», sagte der 19-Jährige.
BOTTAS UND DIE WM-AUßENSEITERCHANCE In der Fahrerwertung fehlen Valtteri Bottas 51 Punkte auf seinen Mercedes-Teamkollegen und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton. 23 Zähler sind es auf den Zweiten Sebastian Vettel von Ferrari. Seinen Traum vom Titel will der Finne jedoch noch nicht begraben. Trotz der gegen ihn sprechenden Statistik werde er «den Titel nicht abschreiben», versicherte der 28-Jährige, solange noch eine theoretische Chance verbleibe. Bottas richtet sich zugleich aber darauf ein, Hamilton eventuell in der entscheidenden WM-Phase zu unterstützen. «Das würde ich dann auch akzeptieren», räumte der Finne ein.
ALONSO UND DAS LOCH IN DER WAND Singapur war wieder ein frustrierendes Formel-1-Rennen für Fernando Alonso. Zwar raste der spanische McLaren-Pilot kurz nach dem Start von Rang acht auf Platz drei vor, wurde dann aber in den Startcrash von Sebastian Vettel verwickelt und musste seinen Wagen später vorzeitig abstellen. «Dieses Podium hätte eine der größten Sachen in meiner Karriere sein können, und wir haben es verpasst», sagte der 36-Jährige in Malaysia über diese vergebene Chance. Nach dem Ansehen einer Wiederholung schlug Alonso nach eigener Aussage aus Frust ein Loch in die Wand seiner Umkleide.
(dpa)