Köln – Sportlich sind die Profis des 1. FC Köln als aktueller Tabellenletzter in der Bringschuld. «Ein Punkt und Platz 18 – das tut weh», sagte Vereinspräsident Werner Spinner. Er ist jedoch überzeugt, dass Trainer Peter Stöger und sein Team die Krise bewältigen werden.
Wirtschaftlich dagegen steht der Fußballkonzern mit seinen aktuell 100 419 Mitgliedern glänzend da: Zum dritten Mal nacheinander hat der Bundesligist einen Rekordumsatz und -gewinn erzielt. Im Geschäftsjahr 2016/17 stieg der Umsatz im Vergleich mit 2015/16 um 22,2 Millionen Euro auf 129,2 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern stieg von 6,4 Millionen Euro auf 11,1 Millionen Euro. Diese Bilanz präsentierte Geschäftsführer Alexander Wehrle bei der Jahreshauptversammlung des Vereins in der Kölner Lanxess-Arena.
«Dank des hervorragenden Abschneidens mit Platz fünf haben wir die zu Saisonbeginn prognostizierten wirtschaftlichen Zahlen noch einmal deutlich übertroffen», sagte Wehrle vor den 6404 anwesenden Mitgliedern. Der 1. FC Köln sei ein stabiles und gesundes Unternehmen. Die Verbindlichkeiten beliefen sich zum 31. August 2017 auf 18,078 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt aktuell 20,2 Millionen Euro und damit elf Millionen Euro mehr als vor einem Jahr.
In der Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 geht Wehrle erneut von einer Steigerung aus. Durch die erstmalige Teilnahme am Europacup seit 25 Jahren werde der Umsatz von 129,2 Millionen Euro übertroffen. Er könnte deutlich auf über 160 Millionen Euro anwachsen.
Stöger und sein Team wurden einen Tag nach dem ersten Saisonzähler mit dem 0:0 in Hannover besonders herzlich begrüßt. Die Mitglieder standen geschlossen auf, als der Österreicher und die FC-Profis die Bühne betraten und mit lang anhaltendem Beifall empfangen wurden.
Zu Plänen eines Stadionausbaus oder zum Neubau einer Arena sagte FC-Chef Spinner, es sei nichts entschieden. Das RheinEnergieStadion mit seiner Kapazität von 50 000 Plätzen sei allerdings zu klein. Zudem habe der Verein der Stadt Köln seit 2004 etwa 100 Millionen Euro Pacht und Betriebskosten bezahlt. Auch deshalb gibt es Überlegungen, die Arena zu kaufen oder in Eigenregie einen Neubau zu erwägen. In diesem Fall könnte es dazu kommen, dass sich der FC einen finanzstarken strategischen Partner sucht.
(dpa)