THW Kiel hält trotz Krise an Trainer Gislason fest

Kiel – Die Krise beim Handball-Rekordmeister THW Kiel hinterlässt in der Vereinsführung tiefe Ratlosigkeit.

«Das haben sich alle anders vorgestellt. Es sprach gar nichts dafür, dass wir so schlecht in die Saison starten», sagte Manager Thorsten Storm in einem «Sportclub»-Interview des NDR-Fernsehens.

Den Kielern war in der Champions League beim polnischen Meister Vive Kielce eine Lektion erteilt worden. Mit 21:32 verlor der dreimalige Champions-League-Sieger und gab ein erschütterndes Bild ab. Es war bereits die zweite Niederlage im zweiten Spiel der Königsklasse.

In der Bundesliga stehen die Schleswig-Holsteiner mit drei Niederlagen in sechs Spielen so schlecht wie seit 15 Jahren nicht mehr da. Die Verunsicherung der Spieler greift mittlerweile um sich. «Es fällt einer nach dem anderen um», meinte Storm.

Sowohl Storm als auch der Aufsichtsrat des Vereins wollen an Trainer Alfred Gislason festhalten. «Wir sind alle fest davon überzeugt, dass Trainer und Mannschaft gemeinsam den Erfolg wiederfinden werden. Hier sehen wir keinen Handlungsbedarf», sagte Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Ziegenbein den «Kieler Nachrichten».

Ebenso wie Trainer Gislason steht Manager Thorsten Storm in der Kritik. Fans fordern seit geraumer Zeit den Rauswurf des Duos. Zur Position des Managers äußerte sich Ziegenbein nicht.

Der Aufsichtsrat will den THW bei der möglichen Suche nach einem Sportpsychologen unterstützen. Das Gremium hat Gislason mitgeteilt, dass «die wirtschaftlichen Grundlagen geschaffen sind, wenn die sportliche Seite eine mentale Unterstützung der Mannschaft für erforderlich hält». Einen Mentaltrainer hat es in der Geschichte des THW noch nicht gegeben.


(dpa)

(dpa)