Nürnberg – Der 1. FC Nürnberg hat eine gelungene Generalprobe für das Franken-Derby gefeiert und ist in der 2. Fußball-Bundesliga auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Die Franken bezwangen nach einem frühen Elfmeter-Schock den VfL Bochum zum Abschluss des siebten Spieltags mit 3:1 (1:1).
Vor 21 872 Zuschauern bescherten Eduard Löwen (28. Minute), Kapitän Hanno Behrens mit seinem dritten Saisontor (52.) und Mikael Ishak mit einem erst im Nachschuss verwandelten Handelfmeter (86.) den Nürnbergern den Premierensieg gegen den Ruhrpottverein im deutschen Unterhaus.
Stürmer Dimitrios Diamantakos (13./Handelfmeter) hatte die mutigen Bochumer in Front geschossen, nachdem Enrico Valentini beim Reklamieren den Ball im Strafraum an die Hand bekommen hatte. «Ich lass meinen Arm zuküftig unten», erklärte Valentini und war erleichtert, dass sein Club dennoch den Sieg einfuhr.
Köllner musste vor dem Franken-Derby am Sonntag gegen die SpVgg Greuther Fürth kurzfristig auf Stammtorwart Thorsten Kirschbaum verzichten, der über eine Blockade im Rücken klagte. Dafür durfte der im Sommer vom Drittligisten Hallescher FC verpflichtete Fabian Bredlow sein Profidebüt geben. Die Franken übernahmen gleich das Kommando und wollten ihre miese Zweitligabilanz gegen den VfL unbedingt aufbessern: Aus zehn Partien hatte der «Club» zuvor gerade einmal zwei Remis gegen die Bochumer geholt.
Für den ersten Aha-Effekt sorgten aber die Gäste. Valentini wollte auf Abseits reklamieren, bekam dabei eine Flanke von Robbie Kruse an die Hand – der Elfmeterpfiff folgte sofort. Bredlow war beim fälligen Strafstoß von Diamantakos machtlos.
Der Treffer hinterließ bei den Hausherren deutlich Wirkung. Teilweise agierten die Franken im Vorwärtsgang zu fahrig und leisteten sich unnötige Ballverluste; in der Defensive fehlte immer wieder die Ordnung und die Gegenspieler wurden nicht eng genug gedeckt. «Wir haben gut bekommen, aber der Elfmeter hat uns zu Veränderungen gezwungen», räumte Trainer Köllner ein.
Mit einer Balleroberung gegen Sidney Sam im Mittelfeld leitete Tim Leibold den Ausgleich ein. Einen Schuss von Mikael Ishak von der Strafraumgrenze konnte VfL-Schlussmann Felix Dornebusch nur nach vorne prallen lassen, Löwen staubte ab. «Er hat kein Superspiel gemacht, aber er hat einen ganz wichtigen Treffer erzielt», meinte Michael Köllner.
Die Bochumer stießen über Sam und Kruse jedoch immer wieder schnell in die Deckung der Nürnberger vor und blieben dadurch auch gefährlich. «Ich bin müde, immer zu sagen, wie gut wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Wir müssen verstehen, dass es ein Ergebnissport ist. Wir müssen es besser machen», kritisierte Bochums Coach Ismail Atalan die zu geringe Durchschlagskraft seines Teams.
Nach dem Seitenwechsel marschierte erneut Behrens voran. Pechvogel Valentini servierte dem Kapitän eine Flanke auf den Kopf, die der Nürnberger Antreiber zum 2:1 verwandelte. Die Bochumer drängten aber auf den Ausgleich, den Nürnbergern fehlte die spielerische Linie. Wenige Minuten vor dem Abpfiff spielte Maxim Leitsch im Strafraum den Ball mit der Hand – Ishak traf nach seinem Dreierpack in Duisburg, allerdings erst im Nachschuss.
(dpa)