Karstädt – Muss das Hemd in die Hose gesteckt werden oder darf es darüber hängen? Die Frage kann der Stilexperte
Bernhard Roetzel aus Karstädt (Brandenburg) nicht in einem Satz beantworten. Denn ob das überhängende Hemd gut aussieht, hängt auch von der Figur des Mannes ab. Eine Anleitung:
Wann muss das Hemd in die Hose?
«Wenn das Sakko Teil eines legeren, aber smarten Bürooutfits ist, gehört das Hemd in die Hose», erklärt Roetzel. Aber außerhalb des Arbeitsraumes ist man freier: «Im Casualbereich kann das Hemd über der Hose getragen werden, zum Beispiel ein Buttondown-Hemd aus Oxford-Stoff über Jeans oder Chino», erklärt Roetzel. «Oder ein kariertes Flanellhemd über der Cordhose. Das geht auch mit einem legeren Sakko oder einem Pullover darüber.»
Kaschiert das locker getragene Hemd den Bauch?
Darauf hat der Modeexperte eine klare Antwort: «Es ist ein verbreiteter Mode-Irrtum, dass weite Hemden, die über der Hose getragen werden, den Bauch verbergen.» Im Gegenteil: «Dicke Bäuche werden durch das heraushängende Hemd eher noch betont, da der Saum weit von den Beinen absteht. Etwas voller geschnittene Hosen können das nur ein wenig kaschieren.» Das über der Hose getragene Hemd wirke hingegen umso passender, je schlanker und jünger man ist.
Wie sollte das über der Hose getragene Hemd geschnitten sein?
Es sollte etwa bis zur Mitte des Gesäßes reichen, rät Roetzel. «Sie dürfen ein wenig länger ausfallen, nicht aber kürzer.» Allerdings könne es Männern, die nicht sehr schlank sind, schwerfallen, das passende Hemd zu finden. «Bei Männern mit starkem Hals und breiter Brust bei schmalen Hüften ist das Hemd wegen der großen Kragenweite meistens zu lang», erläutert der Modeexperte. Er empfiehlt hier Maßhemden. «Bei der Bestellung sollte man dann die richtige Länge festlegen, sofern das Hemd über der Hose getragen werden soll.»
(dpa/tmn)