Berlin – Deutschlands Top-Sprinterin Gina Lückenkemper hat sich kritisch zur Sportförderung im Land geäußert.
Als ganz großes Problem sieht sie, «dass erst da angefangen wird zu fördern, wenn die Leute schon in der Spitze sind. Und das ist der falsche Weg», sagte die 20-Jährige von der LG Olympia Dortmund in einem Interview der Tageszeitung «Die Welt».
Deshalb müsse man nach Ansicht Lückenkempers schon in der Jugend, «bei den Kleinen» fördern. Ansonsten, meint die EM-Dritte über 200 Meter, bringe die ganze Förderung nichts. «Deswegen ist der Sport auch so unattraktiv für junge Athleten, weil sie denken: „Ja, wofür soll ich mir denn den Arsch aufreißen? Da kann man nicht von leben.“» Da müsse etwas getan werden, forderte die Sprinterin, die bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London über 100 Meter in 10,95 erstmals unter 11 Sekunden geblieben war.
Als weiteres Problem sieht die nationale Meisterin, dass man in Deutschland «sehr schnell aus der Förderung rausfliegen kann. Bei Verletzungen zum Beispiel.» Bei der Heim-EM 2018 in Berlin will die Studentin der Wirtschaftspsychologie «auf jeden Fall um die Medaillen mitrennen».
(dpa)