Stettin – Erschöpft ließ sich Georg Grozer auf einen Sitz in der hintersten Reihe des Mannschaftsbusses fallen. Beim hochkonzentrierten 3:0 im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Tschechien erhielt der Oldie bei den deutschen Volleyballern zwar sogar im zweiten Satz eine Verschnaufpause.
Auf dem angepeilten Weg in Richtung Viertelfinale haben die Deutschen um das 32 Jahre alte Kraftpaket dennoch schon viel investieren müssen. Gewinnt die Mannschaft um Diagonalangreifer Grozer nun auch gegen den Weltranglisten-26. aus der Slowakei (17.30 Uhr), dann ist ihr Platz eins in Gruppe B und damit auch der direkte Einzug ins Viertelfinale sicher. Die Zweit- und Drittplatzierten hingegen müssen nachsitzen und in die Achtelfinals.
«Wir müssen direkt zeigen, dass wir gewinnen und an die Spitze der Gruppe wollen», betonte Kapitän Lukas Kampa vor dem Duell mit der Slowakei. Nationaltrainer Andrea Giani sieht das genauso. «Wir wollen jetzt die Gruppe gewinnen und unser Level weiter erhöhen. Wir denken aber weiter nur Schritt für Schritt und bleiben mit beiden Füßen auf dem Boden», versicherte der Italiener.
Ein wichtiger Schlüssel ist Grozer. Der Legionär von VC Nowosibirsk ist eine unbestrittene Führungsfigur in der Mannschaft und der Punktsammler schlechthin beim WM-Dritten von 2014. Gegen Italien zum siegreichen Auftakt waren es 28 Zähler, nun immerhin 19.
Zusammenhalt ist Grozer wichtig. Für sein eigenes Wohlbefinden begleitet ihn in Stettin sein Cousin Gabor. «Wir sind gleich alt, sind in die gleiche Schule gegangen, sind gemeinsam aufgewachsen. Er ist sehr wichtig für mein Leben», erzählte Grozer. Mit der nötigen Harmonie und viel Ehrgeiz wollen es die deutschen Volleyballer in Polen weit bringen. Am liebsten bis zur ersten EM-Medaille.
(dpa)