München (dpa) – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Fußballvereine aufgefordert, sich deutlich von der Ultra-Szene zu distanzieren.
«Das hat ja wirklich mit Fußball überhaupt nichts mehr zu tun. Und in der Tat sind da im Ultra-Bereich auch Leute, die natürlich auch Bezüge in die extremistische Szene insgesamt haben», sagte der CSU-Politiker im Sat.1-Frühstücksfernsehen.
Das am Dienstag gezeigte Gespräch war vor den Krawallen am Montagabend beim DFB-Pokalspiel Hansa Rostock gegen Hertha BSC (0:2) geführt worden. Auseinandersetzungen zwischen beiden Fan-Lagern hatten zu einer längeren Unterbrechung des Spiels geführt, das kurz vor dem Abbruch stand.
«Die Äußerungen, die ich jetzt in den letzten Tagen zur Kenntnis genommen habe, gerade aus dem Ultra-Bereich, sind wirklich völlig unerträglich», meinte Herrmann weiter. «In einer solchen Situation meine ich, müssen sich wirklich alle unsere Fußballvereine von solchen Leuten ganz hart und klar distanzieren. Da darf man auch nicht mehr die geringste Sympathie für haben.»
Bereits in den Tagen vor dem Pokalspiel in Rostock hatten etliche Bundesliga-Manager vor einer Gewalteskalation und den Ultras allgemein gewarnt. Borussia Dortmund Geschäftsführer Joachim Watzke hatte gesagt, «dass die Ultra-Szene stärker zusammenrückt». Watzkes Kollege Jörg Schmadtke vom 1. FC Köln warnte ebenfalls, «dass sich die Ultra-Gruppierungen bundesweit formieren. Da werden wir Antworten finden müssen.» Horst Heldt von Hannover 96 hatte vor dem Pokalwochenende gesagt: «Fakt ist, dass man ein Problem hat.»
(dpa)