Berlin – Der Küchenschrank ist voll. Doch das, was man braucht, ist nicht da. In diesen Haushalten landen Lebensmittel häufig im Müll. Dabei gibt drei einfache Wege, nichts zu verschwenden.
Die aktuellen Fakten vornweg: Jüngere Menschen in Deutschland werfen deutlich häufiger Lebensmittel in den Abfall als die ältere Generation. Das ergab eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Ökonomen haben Daten des Bundesumweltministeriums nach Altersgruppen ausgewertet. Das Ergebnis: 92 Prozent der Deutschen im Alter von 21 bis 51 Jahren werfen Essen weg, etwa vier von zehn tun das sogar ein Mal pro Woche.
Dagegen wirft ein Drittel der Menschen, die vor 1945 geboren wurden, nach eigenen Angaben Lebensmittel nie in den Müll. In der Nachkriegsgeneration bis zum Jahrgang 1954 sind es rund 27 Prozent.
Diese Menschen organisieren ihren Haushalt und kennen bestimmt den einen oder anderen Tipp der Initiative Zu gut für die Tonne. Diese zeigt Verbrauchern, wie sie Lebensmittelverschwendung vorbeugen können:
RICHTIG PLANEN: Wer seine Vorräte überblickt, kauft weniger Überflüssiges ein. Gut ist auch, sich einen groben Wochenplan zu machen: Kommt jemand zu Besuch? Geht man auswärts essen? Sind vom Kochen Reste übrig? Grundsätzlich empfiehlt es sich, Lebensmittel wie H-Milch, Nudeln, Reis, Mehl, Kartoffeln und Zwiebeln, passierte Tomaten, Öl, Tomatenmark, Gewürze und Senf als Vorrat im Haus zu haben. In den Kühlschrank gehören Eier, Käse, Milch, Joghurt, Butter oder Margarine. Und wer Spinat, Brokkoli, Fisch und Brot in der Tiefkühltruhe hat, kann auch ohne frische Einkäufe ein Essen kochen.
RICHTIG LAGERN: Ärgerlich ist es, wenn gerade erst geöffnete Lebensmittel schlecht werden und deshalb in den Müll müssen.
Dagegen lässt sich aber etwas unternehmen: Joghurt oder Quark zieht geöffnet Bakterien an, deshalb sollte man ihn schnell mit Frischhaltefolie abdecken. Nicht verbrauchte, offene Konserven füllen Verbraucher am besten in Behälter aus Glas, Metall oder Kunststoff um. Eingemachtes und Eingefrorenes beschriftet man besser mit Datum, damit man einen Überblick behält, was als Nächstes verbraucht werden sollte.
RICHTIG ZWEITVERWERTEN: Dass beim Kochen etwas übrig bleibt, lässt sich nicht immer vermeiden. Die
Reste sind aber zu schade, um sie wegzuwerfen. Übrig gebliebenes Gemüse oder Eier können zusammen in einer Reispfanne landen. Brot oder Brötchen vom Vortag schmecken zum Beispiel lecker in einem süßen Auflauf oder als Arme Ritter. Der Rest der Spaghettisoße wandert ins Paprikagemüse, geschnittenes Obst wird zum Kompott verarbeitet oder zusammen mit Joghurt zum Shake püriert.
So viel landet in der Tonne
Jeder Deutsche wirft nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) im Schnitt mehr als 80 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg – etwa ein Fünftel dessen, was er insgesamt verbraucht. Der jüngsten Umweltbewusstseins-Studie von Umweltministerium und UBA zufolge ist das Problembewusstsein ausgeprägt: 96 Prozent der Befragten glauben, dass auch Essen im Müll landet, das noch genießbar gewesen wäre.
(dpa/tmn)