Ahlmann freut sich nach CHIO-Enttäuschung über Platz zwei

Aachen – Zwei Tage nach dem Regen-Desaster strahlte Christian Ahlmann. Mit Platz zwei beim Preis von Nordrhein-Westfalen war der Springreiter aus Marl «sehr zufrieden».

Grinsend gratulierte Ahlmann am vierten Tag des CHIO in Aachen dem siegreichen US-Amerikaner Kent Farrington, der das zweitwichtigste Einzel-Springen des größten Reitturniers der Welt mit deutlichem Vorsprung gewonnen hatte.

«Die Freude überwiegt nach dem Scheiß-Start in die Woche», sagte Ahlmann. Zwei Tage zuvor musste er beim Preis von Europa mit Taloubet bei strömenden Regen reiten, und der 17 Jahre alter Hengst verweigerte. Nun schien die Sonne, und Ahlmann blieb mit Taloubet in zwei Runden ohne Strafpunkt. Der Sieg ging an die 36 Jahre alte Nummer eins der Weltrangliste, die fast eine halbe Sekunde schneller war. «Das war nicht meine feinste Runde», kommentierte Farrington seinen Ritt. Aber, sagte der in Florida lebende US-Amerikaner grinsend: «Das Ergebnis ist perfekt.»

Für das zweitbeste deutsche Ergebnis im NRW-Preis sorgte Simone Blum. Die deutsche Meisterin aus Zolling kam nach zwei fehlerfreien Runden mit Alice auf Platz drei. Fünfter wurde Andreas Kreuzer aus Herford mit Calvilot vor Christian Kukuk aus Riesenbeck mit Colestus.

Der NRW-Preis gehört in Aachen zu den Prüfungen, bei den Bundestrainer Otto Becker besonders genau hinschaut. Der Coach sucht sein Quartett für die EM in Göteborg. Drei Reiter haben bisher «Pluspunkte gesammelt», wie es Becker verschmitzt nennt.

Beim Nationenpreis-Sieg des deutschen Teams am Vortag überzeugten neben dem Debütanten Maurice Tebbel (Emsbüren) mit Chacco’s Son auch Marcus Ehning (Borken) mit Pret A Tout und Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit Convall. Die drei Reiter ritten fehlerfrei. Im Gegensatz zu Marco Kutscher (Bad Essen) mit Clenur, der zwölf und vier Strafpunkte kassierte.

Ohne EM-Chance ist Markus Beerbaum. Der jüngere der Beerbaum-Brüder erlebte ein enttäuschendes CHIO-Comeback nach zwölf Jahren Pause. Im NRW-Preis verweigerte sein Pferd Comanche in der dreifachen Kombination den Dienst und lief am letzten Hindernis vorbei. Der 47-Jährige gab daraufhin auf.

Nicht viel besser lief es für den älteren Bruder. Ludger Beerbaum kassierte mit Chacon, den er erst seit knapp drei Monaten reitet, insgesamt 16 Strafpunkte. Für den 53-Jährigen, der seine Nationalmannschafts-Laufbahn beendet hatte, bedeutete das Platz 42.

In der Vielseitigkeit hat das deutsche Team nach der ersten von drei Teilprüfungen die Führung übernommen. Das Quartett um den dreifachen Olympiasieger Michael Jung ritt bei der Dressur mit 111,60 Strafpunkten auf Platz eins vor Großbritannien (129,40). Dritter ist Australien (132,60).


(dpa)

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