RB Leipzig international: Ohne Übersetzung geht es nicht

Seefeld – Auf dem beschaulichen Trainingsplatz von RB Leipzig in Seefeld geht es schon zwei Monate vor dem Debüt in der Champions League international zu. Französisch hier, portugiesisch oder englisch dort.

Wenn Coach Ralph Hasenhüttl seine Mannschaft verbal auf die kommenden Aufgaben einstimmt, sind einige im Team auf Übersetzungshilfe angewiesen. So wie Neuzugang Bruma, gekommen von Galatasaray Istanbul: «Für mich ist es nichts Neues. In der Türkei war es auch so, dass die meisten türkisch gesprochen haben.»

Es ist aber auch nicht ideal. «Wir legen bei uns im Verein sehr großen Wert darauf, dass die Spieler schnell die deutsche Sprache lernen», sagte Hasenhüttl vor Monaten einmal. Das schließe nicht aus, dass man dem einen oder anderen auch in seiner Muttersprache wichtige Hinweise vermitteln würde, weil er sie dann am besten verstehe.

Zu dem einen oder anderen kamen im 22 Jahre alten Portugiesen Bruma nun Ibrahima Konaté (18 Jahre) und Jean-Kévin Augustin (20) hinzu. Zwei Franzosen, die sich im Kader vor allem mit dem im Winter gekommenen Dayot Upamecano (Frankreich/18) und im vergangenen Sommer geholten Naby Keïta (Guinea/22) verständigen können. Bruma spricht die gleiche Sprache wie Bernardo (22), der Brasilianer kam vor einem Jahr zu RB.

Wie auch Oliver Burke, (20), gebürtiger Schotte. «Als ich neu war, dachte ich nur: Wo soll ich jetzt anfangen?! Bitte, kann mir jemand helfen!», sagte er jüngst in einem Interview der «Mitteldeutschen Zeitung». Mittlerweile verstehe er im Training die meisten Dinge. «Das ist schon ein großer Vorteil», sagte er und lachte.

Für die, die nichts oder (zu) wenig verstehen, wenn Hasenhüttl redet, gibt es Raquel Rosa. Ralf Rangnick holte die polyglotte Brasilianerin einst von 1899 Hoffenheim nach Leipzig. Im Trainingsanzug steht auch sie mit auf dem Platz in Seefeld. Für Augustin und Konaté übersetzt auf dem Trainingsrasen der neue Teammanager Babacar N’Diaye, ein 43 Jahre alter Senegalese, der einst unter dem Trainer Ralf Rangnick bei Hannover 96 spielte.

Mittelfristig sollten die Spieler natürlich auch in der Lage sein, deutsch zu sprechen und entsprechend deutsch lernen, heißt es vom Verein. Kurzfristig muss es halt anders funktionieren. Schnelle Ansagen auf dem Platz kann auch Marvin Compper an die frankophone Delegation der Leipziger weitergeben. Bei der Vertragsverlängerung des 32-Jährige bis Mitte 2019 hatte RB-Sportdirektor Rangnick betont: «Durch seine Erfahrung und Sprachbegabung ist er ein wichtiger Integrationsfaktor für neue Spieler.»

Für die kommt es drauf an, die besondere Spielweise der RB-Mannschaft so schnell wie möglich zu verinnerlichen, mit der sie in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger auf Platz zwei hinter Serienmeister FC Bayern gestürmt war, erläuterte Bruma. Für ihn sei es wichtig, dass er vor allem die Sprache auf dem Spielfeld verstehe und spreche, betonte der Portugiese – laut Übersetzerin Raquel Rosa.


(dpa)

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