St. Petersburg – DFB-Präsident Reinhard Grindel hat in der Diskussion um mögliches Doping im russischen Fußball seinen Vorschlag bekräftigt, die Kontrollen komplett in die Hand der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zu geben.
Auf die süffisant geäußerte Kritik von FIFA-Chef Gianni Infantino daran reagierte der deutsche Fußball-Verbandschef nach dem Finalsieg beim Confederations Cup gegen Chile verwundert. «So nehme ich zur Kenntnis, dass das nicht gewollt ist, werde aber sicher hier und da nochmal einen Versuch starten», sagte FIFA-Council-Mitglied Grindel. «Ich finde, ein Signal der Unabhängigkeit und es Fachleuten zu überlassen, müsste im Interesse aller sein, damit nicht wieder neue Diskussionen aufkommen», sagte Grindel.
Während des WM-Testlaufs hatten Berichte der englischen Zeitung «Mail on Sunday» und der ARD über mögliche systematische Dopingvergehen im russischen Fußball für Aufsehen gesorgt. Russlands Vizeregierungschef Witali Mutko hatte daraufhin jedes Doping im Fußball generell abgestritten und auch die Existenz eines Vertuschungssystems in seinem Land dementiert.
Infantino hatte sich bei der Turnier-Abschlusspressekonferenz ungewöhnlich ironisch gegenüber seinem Kollegen Grindel geäußert. «Er hat jeden Tag eine neue Idee, und das ist großartig», sagte Infantino. Im Gegensatz zum FIFA-Präsidenten hatte Grindel auch kritische Themen zum Gastgeber Russland in den vergangenen Wochen nicht ausgespart.
(dpa)