UCI-Chef Cookson: Martin-Sieg wäre «gut für Deutschland»

Düsseldorf – UCI-Präsident Brian Cookson betrachtet Tony Martin als Topfavoriten für das Auftakt-Zeitfahren der Tour de France am Samstag in Düsseldorf.

«Ein Heimsieg wäre gut für Deutschland, aber es kann viel passieren» meinte der Brite, der sich bei einem Gesamtsieger nicht festlegen will: «Es gibt fünf, sechs Kandidaten. Einen Glücks-Sieger wird es in Paris nicht geben».

Der Chef des Radsport-Weltverbandes würde Jan Ullrich eine «zweite Chance» zugestehen. Ansonsten hielt sich der Brite, der sich im September bei der WM in Bergen/Norwegen erneut zur Wahl stellen wird, bei der Beurteilung der Ausladung des einzigen deutschen Toursiegers von den Feierlichkeiten des Grand Départ in Düsseldorf wegen dessen Doping-Vergangenheit zurück.

«Jan Ullrich hat sicher harte Zeiten hinter sich. Ich weiß nicht – haben die Deutschen ihm vergeben? Ich will das nicht kommentieren, lieber dafür sorgen, dass das jungen Fahrern heutzutage nicht passiert», sagte Cookson der Deutschen Presse Agentur.

Die Vergabe des Starts in die Rhein-Metropole empfindet er als Beleg für die «Renaissance des Radsports in Deutschland». Bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren «war die Reputation bei null, das Fernsehen war ausgestiegen und es gab keine Fahrer. Es war eine Tragik.» Jetzt habe sich die Situation grundsätzlich geändert. Cookson könne sich vorstellen, dass Deutschland «zu Beginn der Jahre 2020» wieder mit der Ausrichtung einer Straßen-WM betraut werde.


(dpa)

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