Eastbourne – Kurz vor Wimbledon sammelt die kriselnde Weltranglisten-Erste Angelique Kerber Matchpraxis und Selbstvertrauen. Mit einem lockeren 6:2, 6:1 gegen die spanische Qualifikantin Lara Arruabarrena zog die Kielerin beim Tennis-Turnier in Eastbourne ins Viertelfinale ein.
Damit verhinderte die Australian-Open- und US-Open-Siegerin von 2016 vorerst, ihren Platz als Nummer eins vor dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres zu verlieren.
Auch die Partie gegen die britische Top-Ten-Spielerin Johanna Konta sollte Kerber noch am Donnerstag bestreiten. Regen hatte den Spielplan in den vergangenen Tagen durcheinandergewirbelt. Der Hamburger Mischa Zverev scheiterte dagegen in der Herren-Konkurrenz in Eastbourne als letzter Deutscher am Australier Bernard Tomic klar mit 3:6, 2:6.
In nur 50 Minuten war die Partie des älteren Zverev-Bruders vorbei – Kerber hatte es ebenso eilig und benötigte nur elf Minuten länger. Nach einem ausgeglichenen Beginn hatte die Linkshänderin das Achtelfinale gegen Arruabarrena klar im Griff. Viertelfinal-Gegnerin Konta musste gegen French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko aus Lettland mehr als doppelt so lange kämpfen, ehe ihr 7:5, 3:6, 6:4-Erfolg feststand.
Wäre Kerber bei der Wimbledon-Generalprobe früh ausgeschieden, hätte ihre Konkurrentin Simona Halep schon mit einem Halbfinaleinzug die Spitze der Weltrangliste übernehmen können. Nun muss die Rumänin mindestens das Endspiel erreichen, um die Deutsche abzulösen. Im Achtelfinale stand French-Open-Finalistin Halep beim 6:7 (6:8), 7:6 (7:4), 7:5 gegen Zwetana Pironkowa aus Bulgarien kurz vor dem Aus.
Nach ihrer schwächeren ersten Saisonhälfte wird Kerber beim Rasenturnier in Wimbledon erstmals als Topgesetzte an den Start gehen. Im Südwesten Londons hat die Schleswig-Holsteinerin viele Punkte zu verteidigen: 2016 war sie in einem begeisternden Endspiel der nun schwangeren Amerikanerin Serena Williams unterlegen gewesen.
(dpa)