London – Der lebenslang gesperrte ehemalige FIFA-Vize-Präsident, Jack Warner, glaubt auch nach der Veröffentlichung des Garica-Berichts nicht an einen Kurswechsel im Fußball-Weltverband.
Gleichzeitig verteidigte der hoch umstrittene Ex-Funktionär aus dem Karibikstaat Trinidad und Tobago seine Rolle bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022.
Aus dem Garcia-Bericht geht hervor, dass mehrere Personen und Organisationen in Warners Umfeld von nationalen Fußballverbänden Zuwendungen oder Vorteile erhielten, unter anderem aus England und Australien. «Nichts, um das ich gebeten habe, war außergewöhnlich», schrieb der 74-Jährige in einer Email an die britische Tageszeitung «Times».
Warner prophezeite, an den Gepflogenheiten werde sich auch unter der neuen FIFA-Führung um Präsident Gianni Infantino nichts ändern: «Diese frisch gebackenen Puristen im Weltfußball werden dasselbe tun und noch mehr».
Warner war nach aufgeflogenen Bestechungsversuchen um die FIFA-Präsidentschaftswahl 2011 von seinen Ämtern zurückgetreten. 2015 folgte eine lebenslange Sperre aufgrund seiner Machenschaften im Rahmen der WM-Vergabe 2018/2022. Warners Name spielte auch eine Rolle im Skandal um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland.
Die FIFA hatte den Report des ehemaligen Chefermittlers Michael Garcia zur skandalumwitterten WM-Vergabe an Russland und Katar am Dienstag auf ihrer Internetseite zugänglich gemacht, nach dem Details daraus öffentlich gemacht wurden.
Garcia hatte 2014 nach rund zweijährigen Ermittlungen auf 430 Seiten seine Erkenntnisse zur skandalumwitterten WM-Vergabe 2018 und 2022 erläutert. Trotz belastender Indizien zu möglicher Einflussnahme der Kandidaten auf die Wahlmänner des damaligen FIFA-Ethikkomitees hatte die FIFA die WM-Gastgeber Russland und Katar nicht sanktioniert.
(dpa)