Baku – Die Deutsche Presse-Agentur hat internationale Pressestimmen zum Großen Preis von Aserbaidschan zusammengestellt.
ITALIEN: «La Stampa»: «Ein Zusammenstoß, die Strafe und so viel Gift. Vettel und Hamilton: Ein Duell der Rowdys. Vergessen wir das Lächeln und die Bekundungen gegenseitiger Achtung. Nach drei Monaten ist zwischen Vettel und Hamilton der Hass explodiert.»
«La Repubblica»: «Vettel: Ein unentschuldbares Verhalten vor allem von einem, der vier Weltmeisterschaften gewonnen hat. Typ Zidane bei der Fußball-WM 2006. Den Schaden seiner Kamikaze-Aktion trägt vor allem er selbst, und nicht nur was sein Image angeht: Ohne die Strafe, die zu sanft war, hätte er gewonnen.»
«Gazzetta dello Sport»: «Hamilton und Vettel sind noch nie wirklich aneinandergeraten. Aber das erste Mal werden sie sicher nie vergessen. Ohrfeige und umgehend die Antwort darauf: Erinnert ihr euch an Materazzi und Zidane? Der Fußballvergleich, der einem in den Sinn kommt, ist der von der WM 2006. Materazzi provoziert, Zidane reagiert mit der berühmten Kopfstoß. Game over für Zizou… Aber ein bisschen Boshaftigkeit ist das Salz jeder Rivalität.»
ENGLAND: «The Sun»: «An dieses Rennen wird man sich wegen einer Sache erinnern – es war der Siedepunkt zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton. Der Ferrari-Fahrer hat sein Auto absichtlich als Waffe eingesetzt, um in Hamilton reinzufahren, der Titelkampf ist entbrannt. Bis jetzt haben sich die beiden noch kameradschaftlich verhalten. Das ist jetzt vergessen – das ist ein offener Krieg.»
«Daily Mirror»: «Der vierfache Weltmeister Vettel steht jetzt unter Druck, sich bei Hamilton zu entschuldigen und bei der Formel 1, weil er den Sport in Verruf gebracht hat.»
«Times»: «Jegliche Freundschaft zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel vor diesem Wochenende endete ganz und gar in Aserbaidschan. In einem wilden Rennen, das Daniel Ricciardo gewann – mit vier Safety-Car-Einsätzen, Trümmern überall und einer roten Flagge – kippte die Meisterschaft, als Vettel zweimal in Hamilton hineinfuhr.»
«Mail Online»: «Daniel Ricciardo hätte wohl sein ganzes Geld darauf gewettet, dass er den Grand Prix von Aserbaidschan nicht gewinnt.»
«BBC»: «Das war ein sehr erstaunliches Rennen. Es gab so viel Dramatik und Aufregung an einem einzigen Nachmittag wie sonst nur in einer ganzen Saison.»
RUSSLAND: «Kommersant»: «Der Grand-Prix in Aserbaidschan kann Anspruch auf den Titel des Rennens der Saison in der Formel 1 erheben. Höhepunkt der Veranstaltung, die Daniel Ricciardo zur eigenen Verwunderung gewann, war wie die WM-Führenden Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ihren Streit austrugen.»
FRANKREICH: «L’Équipe»: «Diesmal haben sich Lewis Hamilton und Sebastian Vettel offiziell den Krieg erklärt. Er wird nicht mehr in Spitze geführt, auch nicht mit stumpfem Florett.»
«Le Monde»: «Sebastian Vettel und Lewis Hamilton haben Gleiches mit Gleichem vergolten, an den Grenzen des Reglements und rufen Erinnerungen an die größten Rivalitäten in diesem Sport wach.»
SCHWEIZ: «Blick»: «Im Fußball wäre Vettels Aktion (Nachtreten, ohne vorher getreten worden zu sein!) diskussionslos mit einer Roten Karte bestraft worden. … Schade, dass der bisher tolle Titelkampf zwischen zwei Superstars jetzt mit Worten vergiftet wird.»
(dpa)