Joachim Löw: «Ich bin wirklich stolz auf die Jungs»

Sotschi – Fragen an Bundestrainer Joachim Löw nach dem 3:1 gegen Kamerun und dem Halbfinaleinzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Russland.

Herr Löw, herzlichen Glückwunsch zum Halbfinaleinzug beim Confed Cup. Wie fühlt sich das an?

Joachim Löw: Ich bin sehr stolz und voll des Lobes, dass wir dieses Ziel bei diesem Confed Cup geschafft haben. Das Halbfinale und die besten Vier zu erreichen, konnte man vielleicht vorher in der Konstellation nicht unbedingt erwarten. Deswegen bin ich auch wirklich stolz auf die Jungs, wie sie das in den ersten drei Spielen gemeistert haben. Das Spiel war ein K.o.-Spiel, nach Hause oder im Turnier bleiben. Die Anspannung hat man der Mannschaft in der ersten Halbzeit angemerkt. Es war eine tolle Leistung, dass die Mannschaft sich fängt und so eine Leistungssteigerung bringt. Das ist als Trainer toll zu erleben.

Was sagen Sie zum Doppelpack von Timo Werner?

Löw: Timo Werner hat unheimlich viele Wege gemacht. Am Anfang sind die Angriffe ein bisschen verpufft. Wir kamen nicht zu vielen Chancen, deswegen kam er wenig zum Abschluss. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Aktionen im Sechzehner, und da hat Timo auch seine Gefährlichkeit und seinen Torinstinkt bewiesen. Beide Tore macht er sehr schön, sehr überlegt. Er hat wahnsinnig viel gearbeitet und sich diese beiden Tore verdient. Ich freu mich sehr für ihn, dass es so geklappt hat.

Wie schätzen Sie den Halbfinalgegner Mexiko ein?

Löw: Mexiko ist eine sehr unangenehme Mannschaft mit vielen wendigen, technisch guten Spielern, die extrem laufstark sind. Es ist auch eine sehr eingespielte Mannschaft. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass wir mal diese Erfahrung machen. Mittelamerikaner spielen wir nicht so häufig. Von daher ist es ein interessantes Spiel. Das wird uns vieles abverlangen. Mexiko hat schon klasse Fußballer.

Sie sind jetzt der erste Trainer, der hundert Siege mit einer Nationalmannschaft erreicht hat. Was bedeutet Ihnen das?

Löw: Ich freue mich natürlich darüber. Hundert Siege sind natürlich auch schön. Das erinnert mich an die Zeit, die ich Nationaltrainer bin. Und ich muss da in allererster Linie den Leuten danken, die mit mir von Anfang an eng zusammengearbeitet haben: Oliver Bierhoff, Andy Köpke, Urs Siegenthaler. Hansi Flick war lange dabei, die jetzigen Trainer, das Team hinter dem Team. Die haben mir auch in manchen Phasen immer wieder die Motivation gegeben, die Inspiration. Also danke an alle die Menschen, die so nahe mit mir zusammen waren – und insbesondere auch Dank an alle Spieler. Alle, die vielleicht jetzt auch nicht da sind, aber lange bei mir gespielt haben. Sie haben es mit guten Leistungen, viel Einsatz und einer guten Einstellung geschafft, dass wir so viele Siege und Erfolge erreicht haben. Es gab ja auch manche Situationen und Enttäuschungen, die nicht schön waren. Wir haben enorme Fortschritte gemacht in den elf Jahren.


(dpa)

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