Paris sieht Macron als «zusätzlichen Trumpf»

Paris – Nach der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Staatschef sieht sich Olympia-Bewerber Paris im Aufwind.

«Anlässlich dieser Wahl hat Frankreich der Welt signalisiert, dass wir ein offenes und optimistisches Land sind, das Europa aufbaut und sich nicht auf sich selbst zurückzieht», sagte der für Sport und Tourismus verantwortliche Pariser Vize-Bürgermeister Jean-François Martins der Deutschen Presse-Agentur in der französischen Hauptstadt. «Diese Werte stimmen mit den olympischen Werten überein.»

Die Franzosen hatte Macron im Mai zum Staatspräsidenten gewählt. Der 39 Jahre alte Politjungstar werde die Pariser Delegation im Juli nach Lausanne zum Internationalen Olympischen Komitees (IOC) begleiten, sagte Martins. «Das ist natürlich ein zusätzlicher Trumpf.»

Paris bewirbt sich um die Sommerspiele 2024, verbliebener Konkurrent ist die US-Westküstenmetropole Los Angeles. Die IOC-Mitglieder werden am 11. und 12. Juli bei ihrer Exekutivsitzung in Lausanne darüber entscheiden, ob neben den Olympischen Spielen 2024 bei der IOC-Session in Lima am 13. September dieses Jahres auch die Sommerspiele 2028 vergeben werden. Dazu gibt es bereits einen Vorschlag. Dann ginge es für Paris nur noch darum, ob die französische Hauptstadt 2024 oder erst 2028 an der Reihe ist.

Martins zeigte sich mit Blick auf das Szenario der Doppelvergabe vorsichtig. «Solange dieses Votum nicht stattgefunden hat, wissen wir nicht, wie bis Lima die Regeln aussehen.» Paris bleibe deshalb bei der Annahme, dass für 2024 vergeben werde und dass Los Angeles der Konkurrent sei.

Mit Hinweis auf den Co-Vorsitzenden der Pariser Bewerbung und mehrfachen Kanu-Olympiasieger Tony Estanguet sagte Martins: «Beim Kanu kann man alle Tore schnell passieren, aber wenn man das letzte Tor verpasst, dann steht man nicht auf dem Podium. Man muss alle Tore schaffen.» In der Schweiz werde sich Paris etwa eineinhalb Stunden lang vor den IOC-Mitgliedern präsentieren. «Wenn wir in Lausanne nicht überzeugen, wird es nicht für uns ausgehen», meinte Martins, der Stellvertreter der sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist.


(dpa)

(dpa)