Budapest – René Rast hat den sechsten Lauf im Deutschen Tourenwagen Masters in Budapest gewonnen und Audi ein zunächst noch unglücklich verlaufenes Wochenende gerettet.
Der DTM-Neuling aus Minden setzte sich am Sonntag auf dem Hungaroring vor seinem Markenkollegen und zweifachen DTM-Champion Matthias Ekström sowie dem belgischen BMW-Fahrer Maxime Martin durch. Mit seinem ersten DTM-Erfolg übernahm Rast mit nun 70 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung vom Mercedes-Rivalen Lucas Auer (69) aus Österreich, der in beiden Rennen in Ungarn ohne Zähler blieb.
«Auf diesen Moment habe ich so lange gewartet, wir haben es auch verdient», sagte der nach Erfahrungen in anderen Rennserien erst mit 30 Jahren in die DTM eingestiegene Rast in der ARD. Es sei aber noch etwas früh, um über den Titel zu reden. «Man muss von Rennen zu Rennen schauen, die Meisterschaft ist für mich keine Thema.»
Insgesamt lagen vier Audi-Piloten auf den ersten fünf Plätzen. Erst auf Rang sechs kam mit dem Schotten Paul Di Resta der beste Mercedes-Vertreter, der im Rennen am Samstag vor dem früheren Formel-1-Piloten Timo Glock und Bruno Spengler aus Kanada jeweils im BMW triumphiert hatte. In der Fahrer-Wertung liegen einschließlich dem Engländer Jamie Green und Ekström nun drei Audis auf den ersten vier Rängen. Titelverteidiger Marco Wittmann aus Fürth im BMW fiel dagegen im zweiten Rennen aus und hat bisher erst 24 Punkte gesammelt. BMW wartet damit weiter auf den ersten Saisonsieg.
Für Audi hatte es am Samstag noch unglücklich begonnen. Zwar hatten die Ingolstädter die Qualifikation auf dem 4,381 Kilometer langen Kurs klar dominiert, mussten im Rennen aber mit ansehen, wie Di Resta sowie Glock und der frühere DTM-Champion Spengler kurz vor dem Ende vorbeizogen. Zudem wurde später am Abend auch noch der siebtplatzierte Engländer Jamie Green wegen der Abdichtung eines Spalts am Frontdiffusor nachträglich disqualifiziert.
Rast stand in beiden Rennen auf der Pole – am Sonntag sicherte er die Führung zunächst mit einem Blitzstart ab. Zwar zog Mercedes-Fahrer Maro Engel aus München zwischenzeitlich an ihm vorbei, weil er als letzter die Reifen wechselte. Als zur Rennmitte jedoch alle in der Box gewesen waren, übernahm Ekström vor Rast die Führung. Doch fünf Minuten vor dem Ende konterte Rast und jubelte ausgelassen.
Am Samstag hatte sich in Rast, Green, Ekström und dem gebürtigen Rheinland-Pfälzer Mike Rockenfeller zunächst ein Audi-Quartett an der Spitze formiert. Doch eine Safety-Car-Phase wirbelte das Klassement durcheinander. Als Rast und Green erst als letzte Fahrer die Reifen wechselten, sortierte sich das Feld erneut um. Di Resta, Glock und Spengler profitierten nun von ihren deutlich früheren Boxenstopps und belegten am Ende die ersten drei Plätze. Audi ließ seine verfehlte Strategie jedoch nicht auf sich sitzen und schlug 24 Stunden später zurück.
(dpa)