Berlin – Nach dem Vorwurf der Terrorunterstützung wird Katar von deutschen Spitzenpolitikern als WM-Gastgeber mehr denn je infrage gestellt.
«Die Vorwürfe wiegen zu schwer. Die Diskussion über die Austragung der Fußballweltmeisterschaft in Katar muss ernsthaft geführt werden», sagte Unions-Fraktionschef Volker Kauder der «Passauer Neuen Presse». Es sei kaum vorstellbar, dass in einem Land, aus dem der Terrorismus massiv unterstützt wird, ein WM-Turnier ausgetragen werden kann, so der CDU-Politiker. Das Emirat müsse nun zur Aufklärung beitragen.
Saudi-Arabien und weitere arabische Staaten haben alle diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Sie werfen dem Golf-Emirat unter anderem die Unterstützung von Terrororganisationen vor.
«Die aktuelle Entwicklung ist nur ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass Katar als Austragungsort für eine Fußball-WM denkbar ungeeignet ist», sagte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) der Zeitung «Die Welt». In der «Saarbrücker Zeitung» forderte Roth DFB-Präsident Reinhard Grindel auf, sich als Mitglied des FIFA-Councils für klare Kriterien bei WM-Vergaben einzusetzen. Grindel hatte am Vortag betont, dass er die Situation in Katar mit der Bundesregierung erörtern wolle.
(dpa)