Düsseldorf – Die Saison in der Fußball-Bundesliga ist noch gar nicht komplett beendet, da steht das Geschehen auf dem Spielermarkt schon im Blickpunkt.
Nachdem in der zurückliegenden Transferperiode erstmals die Schallmauer von 500 Millionen Euro durchbrochen wurde, könnte dieser Wert in diesem Jahr getoppt werden. Dabei spielt der FC Bayern München eine entscheidende Rolle: Für einen Erfolg in der Champions League will der deutsche Rekordmeister tief in die Tasche greifen. Von «Granatentransfers» sprach Präsident Uli Hoeneß. «Wenn wir einen Spieler haben wolle, werden wir auch Dinge machen, die wir noch nicht gemacht haben», betonte er.
Dabei könnten allein die Bayern Transfers in dreistelliger Millionenhöhe tätigen. Ein immer wieder genannter Kandidat wäre Alexis Sanchez vom FC Arsenal. Der Marktwert des Chilenen soll bei etwa 65 Millionen Euro liegen. Auch in der Bundesliga gibt es Spieler, die für den Meister interessant wären. Doch sowohl der Schalker Leon Goretzka, als auch Leverkusens Julian Brandt sollen laut Angaben ihrer Clubs (noch) nicht abgegeben werden. In Sebastian Rudy und Niklas Süle (beide 1899 Hoffenheim) haben die Bayern schon frühzeitig geschätzte 20 Millionen Euro für die neue Saison investiert.
Auch die Konkurrenz aus Dortmund war schon aktiv und hat in Ömer Toprak (Bayer Leverkusen) und Mahmoud Dahoud (Borussia Mönchengladbach) bereits zwei Neuverpflichtungen für insgesamt etwa 25 Millionen Euro unter Vertrag genommen. Sollte Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang dem Lockruf des Geldes folgen und bei Paris St. Germain anheuern, dürfte der BVB den hohen Transfererlös wieder investieren. Vielleicht werden die Dortmunder sogar in der Nachbarschaft fündig: Bei entsprechend hoher Ablösesumme wäre ein Wechsel des Kölner Torjägers Anthony Modeste durchaus denkbar.
Auch Pokalfinalist Eintracht Frankfurt hat sich schon die Dienste eines interessanten Profis gesichert. Der französische Junioren-Nationalspieler Sébastien Haller wurde für geschätzte sechs Millionen Euro verpflichtet und wechselt vom niederländischen Erstligisten FC Utrecht an den Main. Champions-League-Starter RB Leipzig hat schon vor einiger Zeit den Schweizer Torhüter Yvon Mvogo von Young Boys Bern verpflichtet. Der Keeper soll etwa fünf Millionen Euro gekostet haben.
Keine großen Sprünge werden die in der neuen Saison international nicht vertretenen Clubs wie Schalke 04, Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen machen. «Wir werden in diesem Sommer keine gigantischen Transfereinnahmen haben und können auch nicht mit Geld aus einem internationalen Wettbewerb rechnen. Also müssen wir von dem leben, was wir uns an Fett angefressen haben», erklärte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.
In der noch bis zum 31. August dauernden Transferperiode werden noch viele Personalwechsel in der Liga anstehen. Trainer Julian Nagelsmann, der mit 1899 Hoffenheim erstmals die Champions-League-Qualifikation erreicht hat, kritisierte den langen Zeitraum, in dem Wechsel erlaubt sind. «Der Transfermarkt ist total schleppend.» Da sei eine vernünftige Vorbereitung gar nicht möglich, meinte der Coach. Nagelsmann schlug vor, Transfers bis zum 31. Mai abzuwickeln. Wirklich Hoffnung, dass sich etwas ändert, hat er aber nicht.
(dpa)