Nach dem Bundesliga-Aufstieg: Heldt plant das neue 96-Team

Hannover – Hannover 96 ist wieder da. Nach nur einem Jahr sind die Roten wieder erstklassig. Damit das so bleibt, soll investiert werden. Das Gesicht des Teams wird sich verändern, Manager Horst Heldt will schon bald die ersten Abschlüsse verkünden.

Der Montag steht in Hannover noch einmal ganz im Zeichen der Aufstiegsfeierlichkeiten. Tausende Fußballfans versammelten sich zu einer Party vor dem Neuen Rathaus. Nach Angaben der Stadt werden bis zu 30 000 Menschen erwartet.

Gegen 18 Uhr traf die Mannschaft ein. Das Team von 96 wurde von Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) im Rathaus empfangen. Danach trugen sich die Sportler in das Goldene Buch der Stadt ein. Höhepunkt der Feier ist der Auftritt der Mannschaft auf dem Rathaus-Balkon.

Am Dienstag geht es für die Profis um Top-Torjäger Martin Harnik dann zur weiteren Party nach Mallorca, während für Manager Horst Heldt und Trainer André Breitenreiter noch einige arbeitsreiche Tage vor dem Urlaub anstehen.

Denn das Gesicht der 96-Mannschaft wird sich zur neuen Saison doch deutlich ändern, schließlich wollen die Roten kein gewöhnlicher Aufsteiger sein. Nur einfach um den Klassenerhalt zu spielen, das ist dem mächtigen Präsidenten Martin Kind zu wenig. «Unser Plan umfasst einen Zeitraum von drei Jahren plus x, um uns im oberen Drittel der Bundesliga zu etablieren», kündigte Kind in einem Interview der Tagszeitung «Die Welt» an.

Der 96-Boss setzt dabei voll auf das Duo Heldt/Breitenreiter, das er im Frühjahr bewusst bereits mit Blick auf die Erste Liga engagiert hatte. Denn die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus war für Kind von Beginn an «alternativlos». Der Präsident verglich Heldt und Breitenreiter bereits bei den jeweiligen Verpflichtungen mit Jörg Schmadtke und Mirko Slomka, unter denen Hannover 2012 bis ins Viertelfinale der Europa League marschierte.

Diese tollen Europapokal-Abende sind es, die Kind in Zukunft wieder erleben will. Der Auftrag an Heldt ist damit klar: Die Zusammenstellung einer Mannschaft, die in der Ersten Liga von Anfang an mithalten kann und keine großen Anlaufschwierigkeiten benötigt.

Mit dem aktuellen Kader dürfte das kaum gelingen, darüber sind sich die Verantwortlichen im Klaren. «Die Planungen für die neue Saison laufen bereits seit einigen Wochen», gab Heldt am Sonntag zu, nachdem mit dem 1:1 beim SV Sandhausen die letzten Zweifel am Aufstieg ausgeräumt worden waren.

In Torwart Philipp Tschauner und Abwehrchef Salif Sané wurde mit zwei Leistungsträgern bis 2020 verlängert, auch das große, aber zuletzt oft verletzte Talent Noah Joel Sarenren Bazee ist langfristig (bis 2021) an den Club gebunden. Stützen wie das Stürmerduo Martin Harnik und Niclas Füllkrug haben ebenfalls noch Verträge und werden den Gang in die Bundesliga auf jeden Fall mitgehen.

Handlungsbedarf gibt es dennoch in allen Mannschaftsteilen. Im Tor soll Darmstadts Michael Esser den Druck auf Tschauner erhöhen. Auch über René Adler, der seinen Vertrag in Hamburg nicht verlängert, wurde nachgedacht. Für die Defensive und das Mittelfeld sind erfahrene Erstliga-Spieler wie Dennis Aogo, Christian Träsch und Pirmin Schwegler im Gespräch. Kind stellt dafür einen Etat von rund 85 Millionen Euro zur Verfügung. Schon damit ist 96 kein normaler Aufsteiger mehr.


(dpa)

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