DHB-Auswahl will Erfolgsserie gegen Slowenien ausbauen

Ljubljana – An die letzte Niederlage der deutschen Handballer gegen Slowenien kann sich von den Bad Boys nur noch Uwe Gensheimer erinnern.

Im November 2005 unterlag die DHB-Auswahl in Lemgo mit 30:31 – und der damals 19-jährige Linksaußen gab dabei sein Länderspieldebüt. An diesem Mittwoch (20.00 Uhr) will der Kapitän dazu beitragen, dass die Erfolgsserie des Europameisters gegen den WM-Dritten im Topduell der EM-Qualifikation weiter Bestand hat. «Es wird ein richtig schwieriges Spiel, denn die Slowenen sind ein starker Gegner und haben viel Rückenwind durch die Bronzemedaille bei der WM in Frankreich», sagte Gensheimer.

Der 30 Jahre alte Familienvater soll die jungen Wilden auch in der Ära des neuen Bundestrainers Christian Prokop auf und neben dem Parkett anführen. «Uwe hat einen riesigen Erfahrungsschatz. Er gibt der Mannschaft, in der viele junge Spieler stehen, Ausstrahlung und Ruhe», betonte Prokop und hob die Rolle des Kapitäns hervor.

Da Gensheimer das Debüt des Nachfolgers von Dagur Sigurdsson beim Länderspiel-Doppelpack gegen Schweden Mitte März verpasst hatte, gab es bisher kaum Gelegenheit zum richtigen Kennenlernen. «Ich habe aber mehrmals mit ihm telefoniert, wir haben uns dabei ausgetauscht und er hat mir seine Vorhaben mitgeteilt. Christian hat da schon genaue Vorstellungen», berichtete Gensheimer.

Auf den Weltklasse-Linksaußen vom französischen Topclub Paris Saint-Germain – der mit bisher 106 Toren Top-Schütze in der Champions League ist – wird es am Mittwoch ganz besonders ankommen. Denn im Hexenkessel der Arena Stožice sind Routine und höchste Effektivität gefragt. «Dort kommt von den Zuschauern viel Druck auf den Gegner. Die Halle wird voll sein, es wird hitzig zur Sache gehen», prophezeite Teammanager Oliver Roggisch eine heiße Atmosphäre.

Prokop hat daher eine klare Marschroute vorgegeben. «Wir müssen es schaffen, eine variable und geduldige Spielanlage umzusetzen und gerade in kritischen Situationen kühlen Kopf zu bewahren», forderte der 38-Jährige. «Der mentale Faktor wird eine riesige Bedeutung haben.»

Vor allem die defensiven Stärken sollen zum Tragen gebracht werden, um den Angriffswirbel der flinken und technisch starken Gastgeber zu unterbinden. «Sie spielen mit sehr viel Hingabe und Leidenschaft. Da müssen wir als Team gegenhalten», erklärte der Bundestrainer.

Nach zwei Siegen gegen Portugal und die Schweiz geht das DHB-Team mit 4:0 Punkten als Tabellenführer der Gruppe 5 in das Duell mit dem Verfolger (3:1). «Wir stehen bravourös da», stellte Prokop fest und kündigte an: «Wir wollen natürlich gewinnen.»

Sollte dies am Mittwoch und im Rückspiel drei Tage später in Halle/Westfalen gelingen, würden sich die Bad Boys vorzeitig das Ticket für die EM-Endrunde im Januar 2018 in Kroatien sichern – und dem Ziel von Prokop einen Schritt näher kommen. «Ich habe den Auftrag bekommen, Deutschland in der Weltspitze zu etablieren», sagte der Bundestrainer vor seinem Pflichtspieldebüt. «Das will ich schaffen.»


(dpa)

(dpa)