DFL-Boss Seifert: Unfairer und ungehöriger Umgang

Frankfurt/Main – In der Kontroverse um den Grundlagenvertrag zwischen dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga hat DFL-Boss Christian Seifert heftige Kritik am DFB geäußert.

«Wir lassen uns nicht in so eine Ecke drängen, nur weil man beim DFB — warum auch immer — nicht so mit den Fakten umgeht, wie es sein sollte», sagte Seifert bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten, über das die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. «Wir lassen uns nicht als diejenigen darstellen, die die Amateure über den Tisch gezogen haben. Das ist nicht nur unfair, sondern auch ungehörig.»

Seifert reagierte damit auf Vorwürfe, der Grundlagenvertrag sei intransparent und benachteilige Amateurvereine gegenüber dem Profifußball. «Das Thema schwelt seit Monaten. Wenn wir ins schlechte Licht gerückt werden, hört der Spaß auf», polterte Seifert und stellte fest: «Die Beziehung zum DFB ist nicht erschüttert, aber belastet.» Der Verband reagierte gelassen. «Wir kommentieren das nicht weiter, weil wir das Verhältnis zwischen DFB und Liga deutlich positiver sehen», erklärte Mediendirektor Ralf Köttker.

Seit 2001 regelt der Grundlagenvertrag die jährlichen Finanzströme zwischen den Dachorganisationen. Die DFL erhält vom DFB 15 bis 30 Prozent aus den Vermarktungserlösen der Nationalmannschaft, im Gegenzug fließen drei Prozent aus TV-Einnahmen und Kartenverkauf des Profifußballs an den Verband.

Zuletzt war moniert worden, dass beide Beträge seit 2013 bei 20 Millionen Euro (DFB) bzw. 26 Millionen Euro (DFL) gedeckelt sind, dies im bis 2023 verlängerten Grundlagenvertrag aber nicht klar ausgewiesen wurde. Seifert wies Vorwürfe, «man würde im Hinterzimmer Geheimklauseln vereinbaren», energisch zurück. «Wir schleusen über eine Milliarde durch die Bücher. Transparenz von Zahlen, Fakten und Verträgen sind elementar für uns», betonte der DFL-Geschäftsführer.


(dpa)

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