Düsseldorf – Im Saison-Endspurt der 2. Fußball-Bundesliga ist die erste Entscheidung möglich: Am 31. Spieltag kann der Abstieg des abgeschlagenen Tabellenletzten Karlsruher SC (22 Punkte) rechnerisch besiegelt werden.
Nur im Fall eines Heimsieges im ohnehin schon brisanten Südwest-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag (13.00 Uhr) wahrt das Team von Trainer Marc-Patrick Meister das letzte Fünkchen Hoffnung auf den Erhalt der Klasse.
Für KSC-Kapitän Dirk Orlishausen ist es Ehrensache, sich trotz der minimalen Chance weiter voll reinzuhängen. Zudem will sich der Keeper nicht dem Verdacht der Wettbewerbsverzerrung aussetzen, erklärte er im «Kicker»: «Ich möchte nicht mein ganzes Leben darauf angesprochen werden, dass wir wegen schlechter Leistungen das Rennen um den Titel oder den Abstieg mitentschieden haben.»
Nur noch Endspiele haben auch Arminia Bielefeld (Platz 17/31 Punkte), Erzgebirge Aue (16/33), 1860 München (15/33), die Würzburger Kickers (14/33) sowie das ehemalige Bundesliga-Trio mit Kaiserslautern, Fortuna Düsseldorf und FC St. Pauli auf den Plätzen 13 bis 11 (alle 35 Punkte).
Das Top-Abstiegsduell steigt am Sonntag (13.30 Uhr) im Erzgebirgsstadion zwischen den punktgleichen Aufsteigern Aue und Würzburg. Der Sieger kann einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib machen. Nicht zuletzt deshalb will Aues Coach Domenico Tedesco keine Rücksicht nehmen auf drohende Gelbsperren bei Stammkräften wie Pascal Köpke, Christian Tiffert und Dimitri Nazarov. «Ich bin kein Freund von Taktieren. Die Jungs sollen sich nicht schonen.»
Nicht minder dramatisch ist der Vierkampf an der Spitze um die beiden direkten Aufstiegsplätze und den Relegationsrang. Nachdem der VfB Stuttgart am Montag den Tabellen-Vierten Union Berlin durch den 3:1-Sieg abgehängt hat, geht der Favorit mit drei Zählern Vorsprung auf die punkgleichen Teams von Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in die Partie beim 1. FC Nürnberg.
Sollte den Schwaben ein weiterer Erfolg gelingen, wäre ihnen die direkte Rückkehr ins Oberhaus wohl kaum noch zu nehmen. Zudem besitzt der VfB mit dem führenden Torjäger Simon Terodde (20 Treffer), dem formstarken Alexandru Maxim sowie Daniel Ginczek und Julian Green über die beste Zweitliga-Offensive. Gleichwohl warnt Trainer Hannes Wolf: «Das wird noch ein ganz heißer Ritt.»
Dahinter liefern sich die Braunschweiger, die Sonntag bei den abstiegsgefährdeten Löwen antreten, und der niedersächsische Rivale aus Hannover (Heimspiel gegen Düsseldorf) ein höchst spannendes Fernduell. Das auf dem Papier leichtere Restprogramm hat die Eintracht, die sich zudem auf die stabilste Defensive verlassen kann. Bosniens Nationalkeeper Jasmin Fejzic hielt sein Tor in einem Drittel der 30 Partien sauber und will auch in München ohne Gegentreffer bleiben. Gelingt das, kommt das Team von Torsten Lieberknecht dem erträumten Aufstieg ein weiteres Stück näher.
(dpa)