Freiburg – Mit einem späten Tor zum 2:1 (1:0) gegen Bayer Leverkusen hat Pascal Stenzel die Europapokalambitionen des SC Freiburg unterstrichen und den Gästen wohl endgültig die Hoffnung auf die Teilnahme an der Europa League genommen.
Der Sport-Club steht nach dem verdienten Sieg am Sonntag vier Spieltage vor dem Saisonende weiter auf Rang sechs der Fußball-Bundesliga. Leverkusen aber fehlen nun schon acht Zähler auf die internationalen Plätze – auf den Relegationsplatz und den FC Augsburg dagegen sind es weiter nur vier Punkte Vorsprung. «Wir gucken gar nicht mehr nach oben, das ist defintiv verboten», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.
Vor 24 000 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion sorgte Nils Petersen (11. Minute) für das erste Freiburger Tor, ehe Stenzel (88.) traf. «Man sieht, dass wir immer für ein Tor gut sind», sagte Petersen. Der zwischenzeitliche Ausgleich per Foulelfmeter von Kevin Volland war zu wenig für Bayer (60.). Leverkusen wartet noch immer auf den zweiten Dreier unter Trainer Tayfun Korkut. Mit ihm auf der Bank gab es nur das 2:0 gegen den SV Darmstadt 98 und den Achtungserfolg beim 0:0 gegen den FC Bayern München.
Freiburg dagegen ging mit dem Gefühl des bitteren 0:4 gegen Leipzig in die Begegnung und tauschte vier Spieler in der Startelf. Bei Leverkusen ruhten die Hoffnungen vor allem auf Chicharito. Nach vier wegen Muskelbeschwerden verpassten Partien gab der Mexikaner sein Comeback – hatte aber nur eine gute Szene und musste nach einer Stunde vom Feld.
Im Mittelpunkt stand dagegen der Mittelstürmer der Gastgeber: Top-Joker Nils Petersen erwischte bei seinem erst sechsten Startelf-Einsatz einen Traumstart. Die feine Vorlage von Mike Frantz schoss Petersen ohne Abwehrchance für Leverkusens Keeper Bernd Leno in den Winkel. Für Petersen war es in dieser Saison der erste Treffer bei einem Einsatz von Beginn an. «Es ist natürlich schon ein schöner Moment, hier einlaufen zu dürfen», sagte der Angreifer zu seinem Start von Beginn an. Mit etwas mehr Glück hätte Petersen allein schon für die Vorentscheidung sorgen können. Erst verhinderte Leno aber das 2:0 (15.), dann geriet Petersens Schuss zu hoch (23.).
Darüber hinaus war Petersen eine gesuchte Anspielstation seiner Mitspieler. Ein ums andere Mal half er mit, die Bälle klug auf die Flügel zu verteilen und dem Freiburger Spiel auf dem Weg in den Europacup eine überzeugende Souveränität zu verpassen.
Der Champions-League-Achtelfinalist aus Leverkusen dagegen wirkte auch nach dem Rückstand passiv und kam wenn überhaupt durch den agilen Julian Brandt zu guten Szenen. Mehr als ein deutlich zu hoch angesetzter Schuss des Nationalspielers kam dabei aber lange nicht heraus (27.). Chicharitos erste aussichtsreiche Möglichkeit machte Caglar Söyüncü mit einer mutigen Grätsche zunichte (51.).
Dennoch war Leverkusen zu Beginn der zweiten Halbzeit präsenter. Kurz nach dem Onur Bulut frei vor Leno die Nerven verlor und mit einem schwachen Querpass die klare Chance verspielte (53.), belohnte sich Bayer durch den Elfmeter-Treffer von Volland. Zuvor war der Nationalspieler von Aleksander Ignjovski klar gefoult worden.
Nach einem Pfosten-Treffer von Volland (65.) war die Drangphase aber wieder vorbei. Freiburg erspielte sich Chance um Chance. Söyüncü (66.), Janik Haberer, Florian Niederlechner (beide 67.) und Petersen (72.) brachten den Ball aber nicht über die Linie. Das gelang dann kurz vor Schluss dem eingewechselten Stenzel, der für das vielumjubelte 2:1 sorgte.
(dpa)