Berlin – Im Jahr 2025 will Hertha BSC in einer eigenen, reinen Fußball-Arena spielen. Der Berliner Fußball-Bundesligist stellte zwei mögliche Standorte für den Bau des 55 000 Zuschauer fassenden Stadions vor: den Berliner Olympia-Park und den Brandenburg-Park in Ludwigsfelde.
«Das sind die beiden Standorte, mit denen wir weiterarbeiten werden», erklärte Vereinspräsident Werner Gegenbauer. In acht Jahren, wenn der Mietvertrag über das Olympiastadion als derzeitige Spielstätte ausläuft, soll die zu 100 Prozent privat finanzierte Fußballarena fertig sein.
Klarer Favorit des Vereins und auch der Hertha-Mitglieder, die zu einem neuen Standort befragt wurden, ist der Olympia-Park zwischen Hockey-Stadion und Hanns-Braun-Straße. Vorteil wäre auch die Nutzung der bisherigen Infrastruktur. Entscheidend für die Bau-Verwirklichung in Berlin ist eine Einigung mit dem Land Berlin als Eigentümer des Olympia-Parks. Hertha hatte am 29. März dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller und Sportsenator Andreas Geisel die Standortanalyse vorgestellt und weitere Gespräche vereinbart.
Geisel brachte unmittelbar nach Herthas Veröffentlichung einen Umbau des Olympiastadions als Alternative ins Gespräch. «Ein Stadionneubau darf nicht zum Millionengrab für das Olympiastadion werden», sagte Geisel. Deshalb wolle der Senat Gespräche mit Hertha führen «und sondieren, wie wir das erreichen können». Vorstellbar sei auch «ein entsprechender Umbau» des Olympiastadions, heißt es in einer Erklärung des Innen- und Sportsenators.
«Wir stehen am Anfang und wollen versuchen, miteinander die unterschiedlichen Positionen deckungsgleich zu bekommen», sagte Gegenbauer zu den anstehenden Gesprächen. Eine Zeitrahmen nannte er dafür nicht. Die acht Jahre seien allerdings kürzer, als sie aussehen, bemerkte der Hertha-Präsident. Der sensible Denkmalschutz soll beim Neubau der Arena unangetastet bleiben. Das neue Stadion soll auch für andere Veranstaltungen nutzbar sein.
Als zweite Möglichkeit gilt der Brandenburg-Park in Ludwigsfelde, neun Kilometer südlich der Stadtgrenze Berlins. Dort würde praktisch auf der grünen Wiese neu gebaut. «Das ist für mich keine Notlösung, sondern eine Alternative», betonte Gegenbauer. Diese werde jedoch von der Mehrzahl der Hertha-Fans abgelehnt.
Kommt eine Lösung in Berlin nicht zustande, wäre für den Bau des Brandenburg-Parks ein positives Votum der Vereinsmitglieder allerdings notwendig. «Kein Sorge, das wir den Verein umbenennen müssen, sollte es so kommen», bemerkte Manager Michael Preetz. Der Verein würde seinen Sitz in Berlin behalten und nur zu den Spielen nach Brandenburg gehen.
Das Architektur- und Planungsbüro Albert Speer und Partner (AS+P) hatte im Auftrag des Vereins zunächst über 50 mögliche Stadion-Standorte in und um Berlin auf ihre Eignung geprüft. Zwölf kamen in die engere Prüfung, zwei blieben übrig. Die Kosten einer neuen Arena seien in der gegenwärtigen Phase noch nicht zu beziffern, erklärte Herthas Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller.
(dpa)