Shanghai – Der FC Bayern München und der VfL Wolfsburg setzen bei der Auslandsvermarktung auf Asien und haben dafür zwei Büros in China eröffnet.
Fußball-Rekordmeister Bayern gab in der Millionenmetropole Shanghai den offiziellen Startschuss für noch intensivere Werbetätigkeiten, die Wolfsburger bezogen in der Hauptstadt Peking ihre Repräsentanz. VfL-Geschäftsführer Thomas Röttgermann sprach von einem «weiteren wichtigen Meilenstein» im Bestreben nach mehr Internationalisierung beim Bundesligisten.
Die Bayern bezogen die Räumlichkeiten in Shanghai vor einem halben Jahr, jetzt erfolgte vor rund 120 Gästen die offizielle Eröffnung. «Wir haben in China auf unseren Reisen bislang stets wunderbare Erfahrungen gemacht und gespürt, welch hohes Ansehen unser Club hier genießt», sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.
2014 hatten die Bayern bereits in New York ihr USA-Büro eröffnet. Nun zogen sie in Asien nach, wo im Sommer auch eine Tour des Profi-Teams mit vier Testspielen gegen den FC Arsenal (19. Juli in Shanghai), FC Chelsea (22. Juli in Shenzhen), AC Mailand (25. Juli in Singapur) und Inter Mailand (27. Juli in Singapur)auf dem Programm steht.
«Wir haben in China mit aktuell schon über 136 Millionen Followern eine breite Fanbasis, mit der wir ab sofort noch stärker in den Dialog gehen wollen», sagte der für Internationalisierung zuständige Bayern-Vorstand Jörg Wacker und kündigte an: «In der rasanten Fußball-Entwicklung werden wir dem chinesischen Markt – vor allem im Jugendfußball – die richtigen Lösungen anbieten.»
Helfen sollen dabei ehemalige Profis wie Bixente Lizarazu und Giovane Elber als Markenbotschafter. Die Wolfsburger hatten 2009-Meister Zvjezdan Misimovic mit in das Reich der Mitte genommen, um für den niedersächsischen Verein und die Bundesliga insgesamt zu werben.
China sei deswegen von großer Bedeutung, weil hier eine «einzigartige Kombination aus enormer Euphorie für den deutschen Fußball, geballter Wirtschaftskraft und großem staatlichen Interesse am Fußballsport vorherrscht», sagte Röttgermann im Pekinger Künstlerviertel «798».
Sowohl im Staatsfernsehen als auch im Internet werden Spiele der Bundesliga gezeigt. Fans in China wenden sich oft Vereinen in Europa zu, weil sie von den heimischen Clubs frustriert sind. Doch auch Chinas Vereine rüsten auf: Um die Liga attraktiver zu machen, wurden zuletzt verstärkt für hohe Ablösesummen Stars im Ausland eingekauft.
(dpa)