Köln – Die Eisbären Berlin, die Grizzlys Wolfsburg und die Nürnberg Ice Tigers haben sich im spannendsten Viertelfinale in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga durchgesetzt.
Überraschendster Sieger ist der Vorrunden-Achte Berlin, der erstmals seit 2013 wieder im Playoff-Halbfinale steht und dort von Freitag an auf den Meister EHC Red Bull München trifft. Charles Linglet (70.) schoss das Team von Trainer Uwe Krupp im entscheidenden siebten Spiel beim Vorrunden-Zweiten Adler Mannheim in der Verlängerung zum 2:1 (0:0, 0:0, 1:1, 1:0)-Sieg.
Im Semifinale treffen zudem der Hauptrunden-Dritte Nürnberg und der -Sechste Wolfsburg aufeinander. Nürnberg siegte nach dramatischem Spielverlauf im Entscheidungsmatch gegen die Ausgburger Panther (5:3 (1:1, 2:0, 2:2). Die Franken führten im Schlussdrittel bereits 4:1, musste am Ende aber noch einmal zittern. Marius Möchel besorgte die Entscheidung (53.). Wolfsburg schaffte die fünfte Halbfinal-Teilnahme in Serie durch ein 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) bei den Kölner Haien. Tyson Mulock (28.) schoss den Siegtreffer für das Team von Trainer Pavel Gross.
Zum ersten Mal überhaupt in der DEL-Historie wurden gleich drei Viertelfinalserien erst im siebten Spiel entschieden. Auch die Halbfinalserien von Freitag an werden im Modus «Best of seven» ausgetragen. Wer als erstes Team vier Spiele gewinnt, steht im Finale.
Auch am Dienstag waren alle drei Partien bis zum Schluss offen und spannend. Die Eisbären gewannen dabei zum ersten Mal seit drei Jahren wieder ein Auswärtsspiel in Mannheim. Adler-Kapitän Marcus Kink hatte die Adler spät in Führung (42.), geschossen. Barry Tallackson (48.) glich für die starken Eisbären, auf die nach einer katastrophalen Vorrunden kaum einer gesetzt hätte, noch aus.
In Köln war den Haien das Selbstvertrauen aus zuletzt zwei Siegen deutlich anzumerken. Die achtmalige deutsche Meister, der nach dem vierten Spiel beim Serienstand von 1:3 und der Suspendierung von Nationalspieler Patrick Hager bereits wie der sichere Verlierer ausgesehen hatte, hatte sich noch einmal in das Entscheidungsspiel gekämpft. Hier traf Wolfsburgs Mulock wie aus dem Nichts. Spannend ist vor allem, wie es nun mit Hager weiter geht, der noch bis 2018 an die Haie gebunden ist danach nach München wechseln soll.
(dpa)