Frankfurt/Main – DFL-Boss Christian Seifert hat angesichts der Alleingänge des FC Bayern die Bundesliga-Clubs zu mehr Konkurrenzdenken aufgefordert.
«In England geben vor einer Saison fünf Clubs den Titelgewinn als Ziel aus, in Italien sagen es drei und in Spanien zwei Vereine», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) in einem Interview des Fachmagazins «Kicker». «In Deutschland erklären 17 Clubs: Von Verfolger kann keine Rede sein. Das muss sich irgendwann ändern.»
Man könne den Münchnern, die mit einem Vorsprung von 13 Punkten auf RB Leipzig ihrem 27. Meistertitel entgegenstreben, aber überhaupt keinen Vorwurf machen. «Wenn der FC Bayern noch ein paar Mal hintereinander Meister werden sollte, wäre das nicht gerade förderlich für die Wahrnehmung des Wettbewerbs. Aber es liegt nicht am FC Bayern, dies zu ändern», sagte Seifert.
Langeweile drohe im Oberhaus jedoch nicht. «Die Bundesliga ist in den vergangenen Jahren deutlich ausgeglichener geworden. Sie hat viele Überraschungen zu bieten», betonte der 47-Jährige und verwies unter anderem auf die aktuell guten Platzierungen von Aufsteiger RB Leipzig, 1899 Hoffenheim und Eintracht Frankfurt.
Verwundert äußerte sich Seifert darüber, dass die Bundesligisten – im Gegensatz zur Champions League – in der Europa League nicht erfolgreicher sind. Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten mit inzwischen 13 Vereinen mit über 100 Millionen Euro Umsatz sei es nicht zu erklären, warum sich die Liga da so schwer tue. «In der Europa League stand zum letzten Mal vor sieben Jahren ein deutscher Club im Halbfinale. Das ist nicht gerade berauschend.» Aktuell ist im Viertelfinale nur noch der FC Schalke 04 dabei.
(dpa)