Köln (dpa) – Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm hält allen deutschen NHL-Spielern einen Platz im Kader für die Heim-WM (5. bis 21. Mai) frei. Für die endgültige Nominierung will Sturm diesmal auch die erste Playoff-Runde der NHL abwarten, um möglichst viele Profis aus Nordamerika dabei zu haben.
«Die NHL-Spieler machen uns einfach besser», sagte Sturm der Deutschen Presse-Agentur bei der Gala des deutschen Eishockeys in Köln, bei der bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2016 DEL-Topscorer Patrick Reimer aus Nürnberg zum Spieler des Jahres gekürt wurde.
Am 3. April startet das Nationalteam in die WM-Vorbereitung, die erste Playoff-Runde in der nordamerikanischen Profiliga endet erst Ende April. Nach aktuellem Stand dürfte nur Stürmer Tobias Rieder aus Arizona sicher bei der WM dabei sein und schon im Laufe der Vorbereitung nach dem Vorrunden-Ende in der NHL zum Team stoßen. Leon Draisaitl (Edmonton), Dennis Seidenberg, Thomas Greiss (beide New York Islanders), Philipp Grubauer (Washington) und Tom Kühnhackl (Pittsburgh) haben dagegen gute Playoff-Chancen, würden bei einem schnellen Aus aber zur WM nach Köln reisen. «Alle wollen die WM spielen», sagte Sturm.
Zwei Monate vor dem WM-Start rechnet Sturm erneut mit einem guten Abschneiden. «Wir sind alle heiß und die Mannschaft wird top vorbereitet sein», versprach Sturm, der anders als in den vergangenen Jahren bislang nur einen Ausfall hat. «Der ist allerdings heftig», klagte Sturm über die Verletzung seines Kapitäns Marcel Goc. Der ehemalige NHL-Stürmer der Adler Mannheim hatte sich im Januar einen Kreuz- und Außenbandriss im Knie zugezogen. «Ansonsten sieht es in diesem Jahr bislang wirklich gut aus», befand Sturm. Bei der bislang letzten Heim-WM 2010 hatte Deutschland unter Bundestrainer Uwe Krupp erstmals überhaupt sensationell das Halbfinale erreicht.
Auch wirtschaftlich soll die WM ein Erfolg werden. Dafür müssten an beiden Spielorten Köln und Paris zusammen mindestens 600 000 Karten verkauft werden. Für Köln rechnet DEB-Präsident Franz Reindl mit «300 000 bis 350 000» Tickets. «Aktuell liegen wir da über Plan», sagte er.
(dpa)