Harrison – Der Blick auf Manhattans imposante Skyline ließ die deutschen Fußballerinnen schnell wieder auf bessere Gedanken kommen.
Am Tag nach der ersten Niederlage unter Bundestrainerin Steffi Jones gönnten sich die nach New Jersey weitergereisten DFB-Frauen einen Abstecher an den Hudson River mit vorzüglichem Blick auf New Yorks Bilderbuchkulisse. «Das ist eine sehr beeindruckende Aussicht! Die meisten von uns sind zum ersten Mal hier – so wie ich auch», schwärmte Pauline Bremer, die im zweiten Match der deutschen Mannschaft beim Vier-Nationen-Turnier in den USA am Samstag gegen Frankreich auf diverse Teamkolleginnen treffen wird.
Die 20-Jährige steht ebenso wie ihre Nationalmannschaftskameradinnen Josephine Henning und Dzsenifer Marozsan bei Olympique Lyon unter Vertrag. Und der dreimalige Champions-League-Sieger stellt auch beim Testturnier in Amerika den Großteil der französischen Nationalmannschaft. «Die haben technisch sehr versierte Spielerinnen, ein gutes Ballbesitz- und Kombinationsspiel», warnte Bremer vor dem Match in New Jerseys 14 000-Einwohner-Städchen Harrison. «Wir müssen sehr kompakt stehen, gut verteidigen und immer nah dran sein, damit sie ihr Ballbesitzspiel gar nicht entfalten können», bekannte Bremer.
Nach dem 0:1 gegen Gastgeber USA zum Auftakt des SheBelieves-Cups gieren die DFB-Frauen nach einem Erfolgserlebnis. Immerhin soll in diesem Jahr das neunte EM-Gold her. Im Kampf um den Titel bei der kontinentalen Endrunde vom 16. Juli bis zum 6. August in den Niederlanden dürften die Französinnen zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Vergangenheit zeigt, dass beide Teams sportlich wenig trennt: Bei der WM 2015 setzten sich die deutschen Frauen im Viertelfinale erst nach Elfmeterschießen durch, beim SheBelieves-Cup vor einem Jahr gelang ein knappes 1:0.
Auch nun biete das Turnier «gute Spiele auf hohem Niveau», stellte Bremer mit Blick auf die EM klar. «Das sind wichtige Spiele für uns, um uns als Mannschaft weiterzuentwickeln.» Und obendrein soll der ersten Niederlage im sechsten Länderspiel unter der neuen Bundestrainerin Steffi Jones bloß nicht gleich eine weitere folgen.
Dass der Jetlag nach der Fernreise quer über den Atlantik inzwischen überwunden ist, stimmt die Macher im DFB-Lager optimistisch. «Ich bin mit positiven Erkenntnissen rausgegangen», beteuerte Jones schon nach der knappen Niederlage gegen die Amerikanerinnen in Philadelphia. Marozsan urteilte: «Dieses Spiel wird uns nur weiterbringen. Ich hoffe, dass wir es im nächsten Spiel besser machen!»
(dpa)