Magic Johnsons «Traum» in Los Angeles

Los Angeles – Der Zeitpunkt hätte passender nicht sein können.  Gerade einmal drei Tage vor dem Ende der Wechselfrist haben die Los Angeles Lakers mit der Verpflichtung von Legende Magic Johnson als Basketball-Präsident für die brisanteste aller Personalien abseits des Feldes gesorgt. 

Der Olympiasieger von 1992 soll bei den Kaliforniern im ersten Jahr nach dem Karriereende von NBA-Superstar Kobe Bryant für neuen Schwung sorgen – und freut sich auf diese Herausforderung: «Es ist ein Traum, als Präsident zu den Lakers zurückzukehren und ganz eng mit der Buss-Familie zusammenarbeiten zu können», erklärte Johnson.

Als Spieler gewann er mit den Lakers fünfmal die Meisterschaft. Nun soll der frühere Aufbauspieler dafür sorgen, dass der 16-malige  Champion auch nach der Ära Bryant wieder in die Spur findet. «Ich würde hier nicht sitzen, wenn die Situation gut wäre», sagte der 57-Jährige in einer ersten Ansprache an das Team. «Ich bin ein Risikoträger. Wir können diese Situation hier umkehren. Es mag ein paar Jahre dauern, aber ich bin hier», kündigte Magic selbstbewusst an.

Weniger als 24 Stunden nach seinem Amtsantritt ließ Johnson aber nicht nur Worte sprechen, sondern auch sofort Taten. Mehreren Medienberichten zufolge muss Topscorer Louis Williams (18,6 Punkte) die Lakers verlassen, dafür soll Corey Brewer von den Houston Rockets das Team verstärken. Pensionär Bryant würde Magic gerne in die Arbeit in der Organisation miteinbeziehen. «Was immer er machen will, kann er machen. Es gibt da keine spezielle Rolle.»

Allgemein feilschen die NBA-Teams in den letzten Tagen vor dem Transferschluss am Donnerstag (21.00 Uhr) um Verstärkungen für die entscheidende Saisonphase, die mit den Playoffs im April beginnt.  Auch Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks könnten von den Wechselrochaden betroffen sein. Nach Informationen von ESPN könnte Spielmacher Deron Williams die Texaner verlassen, um zu seinem  alten Verein Utah Jazz zurückzukehren. Für die Mavs und Nowitzki, die um eine Teilnahme an den Playoffs kämpfen, wäre das ein empfindlicher  sportlicher Rückschlag.

Auch die Namen großer NBA-Stars werden rund um den «Deadline-Day» traditionell gehandelt. Die sportlich komplett enttäuschenden New York Knicks haben sich vor der Saison einmal mehr ein Team mit klangvollen Namen zusammengestellt, die auf dem Parkett nicht ansatzweise so funktionieren wie erhofft. Sowohl der dreimalige  Olympiasieger Carmelo Anthony als auch der frühere Liga-MVP Derrick  Rose könnten New York nun in Tauschgeschäften verlassen. Als Interessenten vor allem für Anthony, der in der NBA noch keinen Titel gewonnen hat, gelten die Los Angeles Clippers und Boston Celtics, die im Gegensatz zu den Knicks sicher die Playoffs erreichen werden.


(dpa)

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