Krefeld – Wie so viele Trainer in der höchsten deutschen Spielklasse hat er selbst nie in der Bundesliga gespielt, um dort später an der Seitenlinie doch eine erfolgreiche Karriere hinzulegen: Rolf Schafstall.
Am Mittwoch wird der oft als «Feuerwehrmann» und «harter Hund» bezeichnete Mann für die scheinbar unlösbaren Aufgaben 80 Jahre alt. Gefeiert wird mit Familie und Freunden in einem Gasthof in seinem Wohnort Krefeld.
In Duisburg geboren, hießen die einzigen beiden Spielerstationen des früheren Verteidigers und gelernten Elektrikers Hamborn 07 und SSV Reutlingen, ehe er von 1975 bis 2001 insgesamt 14 Clubs betreute, darunter den MSV Duisburg zwei- und den VfL Bochum gleich dreimal. Die «Zebras» führte Schafstall zwar 1979 sensationell in das Halbfinale des UEFA-Cups, doch die meiste Zeit kämpfte er mit seinen Mannschaften gegen den Abstieg.
«Zu einem Verein zu wechseln, der unten drin stand, diesen Moment habe ich fast genossen», sagte er einst dem Magazin «11 Freunde». Am Ende seiner Trainerlaufbahn erwischte es den «Retter» dann doch – ausgerechnet in Bochum, wo Schafstall von 1982 bis 1986 und noch einmal 1991 am Mythos der «Unabsteigbaren» mitwirkte, ehe er 2001 mit dem VfL doch den Klassenverbleib verpasste.
Heute hat er kaum noch Kontakt zum Fußball. «Ich war ja lange dabei, da ist es irgendwann auch mal Zeit, das Zepter an jüngere Kollegen zu übergeben», sagt Schafstall. Dass einer wie Julian Nagelsmann schon in ganz jungen Jahren erfolgreich einen Bundesligisten trainiert, findet er prima: «Er macht einen guten Job in Hoffenheim.»
(dpa)