Bayern-Doppelpack in Berlin – Auch Bamberg Cup-Favorit

Berlin – Die erhoffte Revanche für die schmerzhafte Final-Niederlage will sich auch Uli Hoeneß nicht entgehen lassen. Im Vorjahr zerstörte ALBA Berlin den Traum der Bayern-Basketballer vom ersten Pokaltriumph seit 1968 in letzter Sekunde in der Münchner Halle.

Nun gehen die Gäste als Favorit ins Duell beim Erzrivalen. Im Halbfinale (17.00 Uhr/ProSieben MAXX und Telekom Basketball) steht Teil zwei eines besonderen Berlin-München-Doppelpacks an. Anderthalb Stunden zuvor trifft Hertha auf den deutschen Fußball-Rekordmeister. «Herr Hoeneß kommt», kündigte Geschäftsführer Marko Pesic an – und verwies als langjähriger Berliner scherzhaft auf den beschwerlichen Weg vom Olympiastadion zur Arena im Osten der Stadt. «Ich habe ihm gesagt: Am besten mit der S-Bahn, mit dem Auto brauchst du eine Stunde, mit der S-Bahn bist du schneller.»

Sollte Hoeneß wirklich beide Münchner Auftritte verfolgen wollen, muss er sich beeilen. Das jüngste Bundesliga-Duell (80:56) hatten Bayerns Korbjäger schon zur Halbzeit entschieden, sind dieses Jahr noch ungeschlagen und bekommen es mit einem schwächelnden Gegner zu tun. «Es trifft uns nicht im allergünstigen Moment, weil wir in den letzten Spielen deutlich schwächeln», sagte ALBA-Geschäftsführer Marco Baldi, dessen Team fünf Pflichtspiele und dabei sogar zuhause gegen Jena verloren hat. «Die Lage ist nicht übertrieben optimistisch, da gibt es nichts schönzureden.»

Ähnlich klar ist beim Top Four, für das NBA-Profi Dennis Schröder als Stargast erwartet wird, die Ausgangssituation im zweiten Semifinale zwischen Meister Brose Bamberg und Außenseiter MHP Riesen Ludwigsburg (20.00 Uhr). Beim 84:75-Sieg in der Bundesliga am Mittwoch konnten es sich die Franken sogar leisten, gleich vier Stars um Nicolò Melli zu schonen. «Es ist wie eine kleine Playoff-Serie», erklärte Bambergs Erfolgscoach Andrea Trinchieri die Taktik. «Du willst in Spiel eins nicht alles zeigen.»

Die Ludwigsburger konnten in der Vor-Qualifikation sensationell den bislang in der Liga noch ungeschlagenen Tabellenführer ratiopharm Ulm bezwingen – und geben sich dementsprechend selbstbewusst. Es gebe zwei Möglichkeiten, sagte Vereinschef Alexander Reil. «Entweder man geht dorthin, weil man das Turnier gewinnen will, oder weil man einen Betriebsausflug machen will. Einen Betriebsausflug haben wir nicht geplant. Daher ist die Zielsetzung klar.»

Und doch wäre alles andere als das bayerische Traumfinale zwischen München und Bamberg eine Überraschung. Auch hier sind noch Rechnungen offen: In den vergangenen zwei Bundesliga-Spielzeiten gewannen die Franken die Playoffserie, vor einem Jahr kamen die Bayern im Pokal-Halbfinale weiter.

So ließ es sich Bambergs Geschäftsführer Rolf Beyer auf der offiziellen Pressekonferenz nicht nehmen, eine kleine Spitze zu setzen. «Ich hoffe, dass es nicht ins Dach reinregnet», sagte er, während Münchens Marko Pesic mit unbewegter Miene direkt daneben saß. Vergangenes Jahr musste das ungeliebte Spiel um Platz drei der Bamberger gegen Frankfurt abgesagt werden, weil es in der Münchner Halle einen Wasserschaden gab.


(dpa)

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