Berlin – Lokalmatador Christoph Harting ist nicht der einzige Star beim Berliner Hallenmeeting der Leichtathleten. Auch diesmal bietet das ISTAF Indoor am Abend wieder eine Non-Stop-Show der Extraklasse. Vier Highlights sind bei der vierten Auflage in der Mercedes-Benz-Arena besonders reizvoll:
60 METER MÄNNER (19.50 Uhr): Sprint-Opa Kim Collins strebt seinen vierten Sieg in Serie an. Der 40 Jahre alte Ex-Weltmeister aus St. Kitts und Nevis will sich erneut gegen hochkarätige Konkurrenz behaupten, er trifft unter anderen auf den Briten James Dasaolu, der 2014 und 2016 EM-Gold holte. «Wenn sie wollen, dass ich aufhöre, müssen sie mich schlagen», sagte Routinier Collins, dessen Meetingrekord seit 2015 bei 6,50 Sekunden steht. Der Berliner Lukas Jakubczyk und der Wolfsburger Sven Knipphals, die 2016 bei der EM in Amsterdam Staffel-Bronze gewonnen hatten, sowie der Leverkusener Aleixo-Platini Menga vertreten die deutschen Farben.
DISKUSWURF MÄNNER (21.05 Uhr):
Rio-Olympiasieger Christoph Harting ist zum vierten Mal dabei – und der Lokalmatador will es diesmal wissen. «Man nimmt sich wie immer vor zu gewinnen», sagte der 26-Jährige, der diesmal nicht auf seinen Bruder trifft. Robert Harting hatte abgesagt, weil er nach einer Knie-OP noch am Formaufbau arbeitet. Der Diskus-Wettbewerb ist so hochkarätig besetzt wie noch nie: Harting wird vom Olympia-Zweiten Piotr Malachowski (Polen), dem Wattenscheider Daniel Jasinski (3.) und dem Esten Martin Kupper (4.) herausgefordert. «Auf jeden Fall geht es darum, dem Zuschauer eine gute Show zu liefern, damit sich der Freitagabend auch lohnt», meinte Local Hero Christoph Harting.
STABHOCHSPRUNG MÄNNER (18.05 Uhr):
Raphael Holzdeppe hebt schon vorher ab. «Das ist das geilste Meeting, bei dem ich bisher springen durfte. Eine tolle Atmosphäre», sagte der frühere Weltmeister. Der 27-Jährige vom LAZ Zweibrücken war im Vorjahr in Berlin Dritter, als der spätere Olympiasieger Thiago Braz da Silva (Brasilien) in der Arena am Ostbahnhof mit 5,93 Metern gewann. Die Rio-Revanche muss aber ausfallen, weil der Olympia-Zweite Renaud Lavillenie (Frankreich) kurzfristig absagte. Dafür ist Piotr Lisek am Start: Der Olympia-Vierte aus Polen hat in diesem Winter in der Halle schon die 6 Meter gemeistert – Jahresweltbestleistung.
WEITSPRUNG FRAUEN (18.45 Uhr):
Im Vorjahr trumpfte Alexandra Wester groß auf, begeisterte mit ihrer tollen Flugshow und gewann mit starken 6,95 Metern. Im WM-Jahr 2017 sind die 7 Meter fällig – da würde die 22-Jährige sogar auf sich selbst wetten. Und vielleicht klappt es schon beim ISTAF Indoor. «Das ist auch für mich das spektakulärste Hallenmeeting, das ich je erlebt habe», sagte die Weitspringerin, die auch als Model eine gute Figur macht. «Die Lichteffekte, das Feuer – da will man Emotionen rauslocken.» Ihre härteste Konkurrentin ist diesmal Europameisterin Ivana Španović: Die 7-Meter-Springerin aus Serbien hatte in Rio Olympia-Bronze gewonnen.
(dpa)